Die geplante Legalisierung von Cannabis in Deutschland erfordert eine gründliche Überprüfung von mehr als 210.000 Altfällen im gesamten Bundesgebiet, wie aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung hervorgeht. Allein in Sachsen sind es 7.000 Fälle, in Sachsen-Anhalt 5.000 und in Thüringen 4.500. Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, betonte, dass die Staatsanwaltschaften sämtliche Strafakten im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz erneut durchgehen und überprüfen müssen, ob es sich bei einem Verstoß um Cannabis handelte und um welche Mengen es ging.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnte gestern vor möglichen Verzögerungen bei der Freigabe von Cannabis. Zwar werde die Einführung der Legalisierung eine gewisse Belastung mit sich bringen, jedoch würden durch die Legalisierung auch jährlich zigtausende Delikte wegfallen. Dies werde die Gerichte erheblich entlasten.