Während des aktuellen Lokführerstreiks der GDL erleben private Bahnunternehmen eine unerwartete Zufriedenheit, da die Strecken aufgrund des Streiks weniger frequentiert sind. Davon profitieren insbesondere Güterzüge, wie ein Beispiel aus Aschaffenburg zeigt.
Ein Güterzug mit 48 Waggons kommt aus Hamburg nach Aschaffenburg und entlädt seine Fracht am Terminal. Im Gegensatz zu üblichen Verspätungen bei Güterzügen sind viele aktuell überraschend pünktlich. Die Ursache liegt laut dem Branchenverband „Die Güterbahnen“ im reduzierten Zugverkehr aufgrund des Streiks.
Private Güterzüge haben einen Marktanteil von knapp 60 Prozent und sind daher weniger stark vom Streik betroffen. Unternehmen wie Bosch-Rexroth und Schaeffler setzen auf Lagerhaltung und alternative Transportwege, um Auswirkungen des Streiks zu minimieren.
Der Geschäftsführer des Branchenverbandes, Peter Westenberger, freut sich über die reibungslose Fahrt der Güterzüge und fordert langfristige Investitionen in den Ausbau von Gleisen. Er betont die steigende Nachfrage nach Schienentransporten, da sie kostengünstiger und umweltfreundlicher sind als der Straßentransport. Der GDL-Streik dauert an, aber die Güterzüge scheinen gut durchzukommen.