Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die bekannte italienische Influencerin Chiara Ferragni wegen des Verdachts auf Betrug eingeleitet. Diese Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit der Vermarktung eines von Ferragni beworbenen Pandoro, einem traditionellen italienischen Weihnachtskuchen, hergestellt von dem Süßwarenunternehmen Balocco. Die Werbekampagne erweckte bei den Käufern den Eindruck, dass durch den Kauf des Kuchens Spenden für krebskranke Kinder im Kinderspital Regina-Margherita in Turin gesammelt werden würden.
Balocco hatte allerdings bereits vor der Aktion eine Spende von 50.000 Euro an das Krankenhaus überwiesen, unabhängig von den Verkaufszahlen des Pandoro. Vor drei Wochen verhängte das Wettbewerbsamt wegen „unlauterer Geschäftspraktiken“ eine Geldstrafe von einer Million Euro gegen Ferragni und Balocco. Im Rahmen des neueröffneten Verfahrens wird Ferragni zur Befragung vorgeladen. Zudem prüfen die Ermittler andere Wohltätigkeitsaktionen, die von Ferragni unterstützt wurden.
Ferragni hat die Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen und zeigt sich zuversichtlich, dass die Ermittlungen ihre Unschuld bestätigen werden. Die laufenden Ermittlungen haben jedoch bereits finanzielle Konsequenzen für Ferragni: So hat Coca-Cola beispielsweise bekanntgegeben, auf einen Werbespot mit ihr zu verzichten. Der Fall hat auch politische Kreise erreicht, wobei die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eine Überprüfung neuer Gesetze für mehr Transparenz bei Internetauftritten in Erwägung zieht.