Dark Mode Light Mode

Baukrise in Berlin

geralt (CC0), Pixabay

Die Baukrise macht auch vor der deutschen Hauptstadt nicht halt. Betroffen davon ist das markante Bauprojekt an der Mercedes-Benz-Arena: die Wohntürme Max und Moritz. In den Büros der Mikare Real Estate, dem türkischen Entwickler des Duos, wirkt alles verlassen – ein verwaister Kalender und verstreute Pläne zeugen von abruptem Stillstand. Draußen, nebenan, herrscht gähnende Leere auf der Baustelle der beiden Türme, die mit 86 und 95 Metern Höhe das Berliner Stadtbild prägen sollten. Trotz Überwachung und Gittern: Das gesamte Quartier liegt brach.

Seit dem Spätsommer 2023 sind die Bauarbeiten eingestellt. Der türkische Investor Fikret Tayfun Demirören hat für die „Max und Moritz Quartier Friedrichshain GmbH“ Insolvenz beantragt. Damit steht die Zukunft des Projekts, das teilweise schon im Rohbau steht und sogar zum Teil bewohnt ist, auf der Kippe.

Während in den unteren Etagen des Gebäudes an der Mühlenstraße schon Leben eingezogen ist, warten die oberen Stockwerke auf Fertigstellung. Doch im Erdgeschoss zeigen sich bereits erste Schäden. Ein handgeschriebener Zettel an einer defekten Glastür verkündet symptomatisch: „Diese Tür ist wie alles andere in diesem Gebäude kaputt.“

Die beiden nach den Plänen des Berliner Architekten Tobias Nöfer errichteten Hochhäuser, ursprünglich als „Max und Moritz“ bekannt und nun als „Upside Berlin“ vermarktet, stehen symbolisch für die Bauprobleme in Berlin. Andere Projekte wie „ÜBerlin“ am Steglitzer Kreisel, der „Fürst“ am Kurfürstendamm oder der Turm am Alexanderplatz sind ebenfalls von der Krise betroffen.

Die Finanzierungsschwierigkeiten erstrecken sich quer durch die Stadt, von der Spreelage bis zur City-West. Die österreichische Signa sucht dringend Geldgeber für ihre zahlreichen Bauprojekte, und auch das Gewerbequartier „Glance“ in Charlottenburg ist ins Stocken geraten. Es wird eine immer längere Liste von Berliner Bauprojekten, die in Schwierigkeiten stecken.

Add a comment Add a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Warnungen der englischen Finanzmarktaufsicht

Next Post

Kennen Sie die Bedeutung des 6.Januars?