In zwei separaten Verfahren haben Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Berlin, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin, Wohnungen in Britz durchsucht und dabei eine beträchtliche Menge illegaler Pyrotechnik sichergestellt. Die Durchsuchungen richteten sich gegen einen 42-jährigen Mann und einen 27-jährigen Mann, beide wohnhaft in Britz.
Dem 42-Jährigen wird vorgeworfen, gemeinsam mit seinen beiden minderjährigen Söhnen (14 und 16 Jahre alt) über drei Instagram-Accounts illegale Feuerwerkskörper, einschließlich sogenannter Kugelbomben, zum Verkauf angeboten zu haben. Es besteht der Verdacht, dass diese illegalen Artikel insbesondere für Silvesterrandale gegen Einsatzkräfte eingesetzt werden könnten. Hinweise deuten darauf hin, dass Mitglieder der aktionsorientierten, propalästinensischen Szene sich über diese Kanäle mit der Pyrotechnik versorgt haben könnten.
Kugelbomben sind Großfeuerwerke der Kategorie F4 und stellen aufgrund ihrer hohen Explosionskraft ein erhebliches Risiko dar. Sie sind ausschließlich für den Gebrauch durch Fachpersonal gedacht. In der Vergangenheit kam es bereits zu Unfällen durch unsachgemäßen Umgang mit diesen Artikeln, wobei auch Unbeteiligte gefährdet wurden.
Der 27-jährige Verdächtige wird ebenfalls des umfangreichen Handels mit illegaler Pyrotechnik beschuldigt, wobei in seinem Fall bisher kein politischer Bezug erkennbar ist.
Die Durchsuchungen führten zur Beschlagnahme einer erheblichen Menge illegaler Pyrotechnik, darunter über 80 Kugelbomben, etwa 30.000 Böller und fast 100 Knallpatronen, sowie einer Schreckschusswaffe. Darüber hinaus wurden mehr als 50.000 Euro an Handelserlös, Mobiltelefone, Laptops und als Zufallsfund eine große Menge gefälschter Markenkleidung sichergestellt.
Die Ermittlungen zu diesen Fällen dauern weiterhin an.
