Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Deutsche Bahn in Hamburg tauchte ein Bekennerschreiben auf Indymedia auf. Darin heißt es, dass in der Nacht vom 7. September Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur in Hamburg sabotiert wurden. Die Täter fügten einige Liter Benzin in die Kabelschächte entlang der Schienen ein, um langfristige Ausfälle oder Einschränkungen im Güterverkehr zu verursachen, insbesondere im Zusammenhang mit neokolonialer Ausbeutung und umweltschädlichem Extraktivismus.
Das Schreiben konzentriert sich hauptsächlich auf den Güterverkehr und betont, dass es sich um Strecken handelte, die nicht für den Personenverkehr genutzt wurden. Trotzdem war der Personenverkehr zwischen Berlin und Hamburg am Mittwoch stark beeinträchtigt, und viele Fernzüge zwischen den beiden Städten fielen aus.
Die Hamburger Polizei teilte mit, dass das Bekennerschreiben in die Ermittlungen einbezogen wird. Sicherheitskreise sind jedoch unsicher, ob es authentisch ist. Die Vorgehensweise und die Begründung im Schreiben deuten jedoch auf mögliche Täter aus dem linken Spektrum hin. Das Schreiben erwähnt auch das umstrittene Bahnprojekt „Tren Maya“ in Mexiko, das aufgrund seiner potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt und die indigene Bevölkerung umstritten ist.
In der Hansestadt wurden in der Nacht Kabelschächte an drei Bahnstrecken in Brand gesteckt. Die Ermittler gehen mittlerweile von einem politischen Motiv aus und suchen Zeugen. Es wird angenommen, dass die Brände vorsätzlich gelegt wurden und zwischen 2.30 Uhr und 3.40 Uhr entdeckt wurden.