Hunderte Menschen haben am Sonntag in Sonneberg gegen den neu gewählten Landrat der AfD demonstriert und sich für Weltoffenheit ausgesprochen. Gleichzeitig sorgt ein Video im Internet für Aufregung, in dem der Landrat, Robert Sesselmann (50), Wahlwerbung auf einem Schulhof macht – und indirekt die AfD empfiehlt!
Das Video zeigt Sesselmann zu Besuch an einer Grundschule in Mengersgereuth-Hämmern. Die marode Schule im Landkreis Sonneberg soll geschlossen werden. In einer Rede vor Kindern und Eltern verspricht Sesselmann, sich für den Erhalt der Schule durch eine freie Trägerschaft einzusetzen. Er erwähnt auch, dass es Schwierigkeiten seitens des Ministeriums geben könnte. Dann sagt er: „Wie gesagt, 2024 ist die Landtagswahl. Wenn Sie mit der bisherigen Politik, die vor Ort betrieben worden ist, nicht einverstanden sind, dann haben Sie die Möglichkeit, ein Kreuz an einer bestimmten oder an einer richtigen Stelle zu machen.“
Ist damit die AfD gemeint? Als Landrat unterliegt Sesselmann jedoch der Neutralitätspflicht, die besagt, dass er in seinem Amt keinen politischen Einfluss auf Wahlen nehmen darf. Das Video sorgt auf Twitter für Diskussionen. Politiker verschiedener Parteien äußern Kritik und werfen Sesselmann vor, indirekt Werbung für die AfD gemacht zu haben.
Die Anhänger der AfD verteidigen Sesselmann hingegen. Sie argumentieren, dass er lediglich auf die demokratischen Wahlen im nächsten Jahr hingewiesen habe. Dabei betonen sie auch, dass Sesselmann angeblich auf seinen Dienstwagen verzichtet hat, um für den Landkreis zu sparen.
