Der Streit zwischen „Fortnite“-Entwickler Epic Games und Apple erreicht nun auch Europa. Das Spieleunternehmen reichte am Mittwoch eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission ein. Bei dem Konflikt geht es aber um weit mehr als nur ein Computerspiel: In der Kritik steht der gesamte App-Store. Ein Einschreiten der Politik wäre wohl auch für Nutzerinnen und Nutzer spürbar – und könnte Apples Geschäft stark beeinträchtigen.
Epic Games schrieb in einer Stellungnahme auf seiner Website, dass Apple „Wettbewerb nicht nur geschädigt, sondern komplett eliminiert“ habe. Die beherrschende Stellung beim eigenen Apple-Betriebssystem iOS würde den Konzern selbst begünstigen und die Konkurrenz stark einschränken, so die Vorwürfe, die der Kommission vorgelegt wurden.
Hintergrund für den Streit ist Apples Umgang mit Apps im Betriebssystem iOS: Wer ein iPhone bzw. iPad besitzt, ist automatisch auch auf Apples App-Store angewiesen – sämtliche Einkäufe müssen darüber abgewickelt werden. Alternative gibt es, anders als etwa bei Googles Android, offiziell keine.
Für Apple ist das lukrativ: Zumindest 15 Prozent jeder Zahlung gehen direkt an den iPhone-Hersteller, große Unternehmen müssen sogar 30 Prozent an Apple abführen. Nach einer Schätzung des US-Senders CNBC ist das eine wichtige Einnahmequelle für den Konzern: Im Vorjahr verdiente er damit rund 64 Milliarden Dollar (ungefähr 53 Mrd. Euro) – Tendenz steigend.