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2019 – Bezug des starken Treibhausgases Schwefelhexafluorid gestiegen

roegger (CC0), Pixabay

Die deutsche Wirtschaft hat im Jahr 2019 insgesamt 840 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6 ) von inländischen Gasehändlern bezogen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 7% mehr als im Vorjahr.

SF6 hat 22.800-mal stärkeren Klimaeffekt als Kohlenstoffdioxid

Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zum Klimawandel bei. Schwefelhexafluorid ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas: Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 22.800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Klimawirksamkeit der in 2019 abgegebenen Menge SF6 entspricht insgesamt 19 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Global Warming Potential, kurz GWP). Mit rund 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten wurden knapp 76% der Gesamtmenge im Jahr 2019 in den Bereich Elektroindustrie und Apparatebau abgegeben. Gegenüber 2018 war das ein Anstieg um 0,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten oder 5%. Zu einer weiteren bedeutenden Abnehmergruppe zählt mit 1,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten die Halbleiterindustrie. Dort war ebenfalls ein Anstieg mit 0,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten oder 26% zu verzeichnen. In diesem Wirtschaftsbereich wird SF6 als Ätzgas eingesetzt.

Die von Gasehändlern an die Wirtschaft abgegebene Menge entspricht allerdings nicht der in die Atmosphäre freigesetzten Treibhausgas-Emissionen. Das Gas wird zu großen Teilen innerhalb geschlossener Systeme verwendet und damit (vorerst) nicht freigesetzt. Tatsächlich freigesetzt wurden im Jahr 2018 nach Berechnungen des Umweltbundesamtes zur nationalen Treibhausgas-Berichterstattung an die Vereinten Nationen 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente SF6. Dies entspricht einem Anteil von 0,45% an den gesamten Treibhausgas-Emissionen in Höhe von rund 858 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.

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