Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat am gestrigen Mittwoch während der Vorstellung seines Programms für die deutsche Ratspräsidentschaft eine neue Idee präsentiert: Er will ein europäisches Langstrecken-Eisenbahn-Netz etablieren.
„Wir wollen große Ballungszentren in Europa verbinden“, sagte er. Gerade angesichts des Klimaschutzes habe diese Aufgabe eine hohe Priorität. „Ich glaube, dass jeder das Ziel hat, dass der Bahnverkehr attraktiver wird über Grenzen in Europa.“ Scheuer stelle sich eine Art „Trans Europa Express“ vor.
Um den Bahnverkehr zu stärken, sollten die Langstrecken auf dem Kontinent mit den Europa-Express-Zügen attraktiver werden. Scheuer sprach von Direktzügen etwa zwischen Warschau und Paris über Berlin und Köln. Auch eine Strecke von Frankfurt nach Barcelona über Lyon und Montpellier sei möglich. Er habe bereits konkrete Pläne im Kopf. Details sollten beim europäischen Bahn-Gipfel im September besprochen werden.
Schnelle Verbindungen in Europa führen derzeit meist nur über ein bis zwei Ländergrenzen hinweg wie etwa zwischen Frankfurt und Paris. Wer von Frankfurt nach Barcelona fahren will, muss mehrfach umsteigen und ist meist über einen Tag unterwegs.
Diese Idee könnte größere Bedeutung erlangen, wenn sie auch den Gütertransport betrifft. Geplant ist nämlich eine starke Erhöhung der LKW-Maut ab 2023, der die Verlagerung auf die Schiene attraktiver machen könnte.