Nachdem das Unternehmen ein 9 Milliarden Euro großes Rettungspaket bewilligt bekommen hatte, kündigte es an, dass trotzdem etwa 22.000 Vollzeitstellen bedroht seien. Rund die Hälfte davon betreffen Arbeitnehmer in Deutschland. Die Betriebsräte hätten entsprechende konkrete Zahlen der in Folge der Corona-Krise entstandenen personellen Überkapazitäten erhalten.
Die voraussichtlich überzähligen Stellen verteilen sich den Angaben zufolge auf alle Geschäftsfelder und nahezu alle Unternehmen der Gruppe. Allein der Flugbetrieb der Lufthansa Airline sei perspektivisch mit rechnerisch knapp 5.000 Stellen betroffen – davon 600 Stellen von Piloten, 2.600 von Flugbegleitern und 1.500 von Bodenmitarbeitern. Ebenfalls betroffen seien weitere 1.400 Stellen in der Zentrale und bei anderen Konzerngesellschaften in der Administration.
Lufthansa Technik hat den Angaben zufolge weltweit einen Personalüberhang von rund 4.500 Stellen, davon 2.500 in Deutschland. Im Catering-Geschäft der LSG Group seien weltweit 8.300 Stellen betroffen, davon 1.500 in Deutschland.
„Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter sowie zahlreiche Mitarbeiter am Boden“, erklärte Personalvorstand Michael Niggemann. Das Unternehmen wolle aber betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, versicherte er. Dafür müsse es aber eine Einigung bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften geben. Diese sollten bis zum 22. Juni zum Erfolg führen.