Unsere Berichterstattung zur Seite sparpiloten.ch zeitigt einen weiteren Erfolg. Nachdem es zu ersten Strafanzeigen kam, hat sich nun auch die „Stiftung Warentest“ diesem scheinbar hochgradig unseriösen Unternehmen gewidmet, das Kunden mit angeblich hochverzinsten Festgeldverträgen von europäischen Banken anlockt. Allerdings sind diese Banken gar nicht in den Vorgang involviert. In der Folge hat „Finanztest“ das Unternehmen nun auch auch seine Warnliste Geldanlagen gesetzt:
6,9 Prozent für Festgeld – das kann nur unseriös sein
Die Falsche – nämlich ausgerechnet eine Redakteurin von Finanztest – hatte sich ein Vermittler einer Schweizer Firma ausgesucht, um ein vermeintlich hoch attraktives Festgeld an die Frau zu bringen. Unaufgefordert rief er an und bot ihr für ein zweijähriges Festgeld 6,9 Prozent Zinsen pro Jahr an. Normal sind für ein zweijähriges Festgeld im Moment höchstens 0,9 Prozent im Jahr. Das konnte nur unseriös sein!
Finanzaufsicht hat Sparpiloten nicht gelistet
Der Anrufer stellt sich als Salesmanager der Elektronik Service AG im schweizerischen Zug vor, die in Deutschland über das Portal „Sparpiloten.ch“ „Topzinsen“ vermittle und bei der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gelistet sei. Das stimmt nicht, erklärt die Bafin auf Nachfrage.
Vermittler lockt mit sicherer Rendite
Um „Step by Step“ Vermögen aufzubauen, habe sich die Elektronik Service AG für ihr Festgeld die Swedbank ausgesucht, die der schwedischen Einlagensicherung angehört. Die Bank nutze das Geld, um Pflegeimmobilien zu bauen. Aufgrund der großen Nachfrage nach Pflegeheimen sei ein überdurchschnittlicher Wertzuwachs zu erwarten. Die Mietrenditen solcher Heime beliefen sich auf 4 bis 8 Prozent und mehr. 100 000 bis 200 000 Euro koste ein Anteil an einem Heim. Egal, was passiere, „bei diesem Angebot sind Sie auf der sicheren Seite“, verkündet der Anrufer. Selbst im schlimmsten Fall, wenn alle Anleger abspringen würden, sei die Anlage des Kunden bei der Swedbank bis zu 100 000 Euro durch die europäische Einlagensicherung geschützt.
Zinsvertrag kommt direkt vom Vermittler
Dann kommt der Sparpiloten-Vertrag. Er verspricht für 100 000 Euro, angelegt für zwei Jahre bei der Swedbank, höchst attraktive 6,9 Prozent Zinsen. Abgesichert durch die Europäische Einlagensicherung (siehe Abbildung unten). Stutzig macht allein, dass als Vertragspartner zwar die Swedbank genannt wird, Absender aber ausschließlich die Elektronik Service AG und Sparpiloten sind.
Die Swedbank weiß von nichts
Die Redakteurin bittet den Vermittler daraufhin, ihr sicherheitshalber einen Ansprechpartner bei der Swedbank zu nennen. „Wir sind die Schnittstelle, die alles für den Kunden regelt und schließlich auch etwas verdienen will“, erklärt der Vermittler. Dann macht er mächtig Druck. Nur wenn sie den Vertrag umgehend samt Ausweiskopie unterschrieben zurücksende, könne sie sich den Spitzenzins sichern. Anschließend erhalte sie dann Kontonummer sowie einen Ansprechpartner bei der Bank. Finanztest fragt bei der Swedbank nach. Dort ist das Topzinsangebot offenbar nicht bekannt. Die Bank will wissen, welcher ihrer Mitarbeiter es gemacht habe.
Auch die Kooperation mit Weltsparen ist nur vorgetäuscht
Natürlich überweist die Finanztest-Redakteurin kein Geld an die Anlagehaie von Sparpiloten. Das Portal zockt Anleger ab und scheut sich auch nicht, seine Werbung so zu gestalten, als kooperiere es mit dem Zinsportal Weltsparen. Das Zinsportal weist dies zurück. Weltsparen prüfe derzeit rechtliche Schritte gegen die Sparpiloten. Weltsparen vermittelt Zinsanlagen an verschiedene in- und ausländische Banken, mit denen die Firma Vertriebsvereinbarungen hat.
Ein Festgeld-Angebot von Barclays gibt es gar nicht
Anders die Sparpiloten: Aktuell versuchten sie, einen Sparer mit einem Angebot für ein einjähriges Festgeld der Barclays Bank hereinzulegen. Es versprach einen Zins von 2,55 Prozent, der derzeit am Zinsmarkt nicht erzielbar ist. Und: Barclays bietet gar kein Festgeld in Deutschland an. Wir setzen die Schweizer Abzockerfirmen Elektronik Service AG und Sparpiloten.ch auf unsere Warnliste.
Quelle: https://www.test.de/Festgeld-Sparpiloten-sind-gefaehrlich-5601358-0/
Auch ich bin auf die „Sparpiloten“ hereingefallen.
Mit der SWEDBANK A.B. bin ich per E-Mail in Kontakt. Diese prüft und informiert mich!
Pegasus funktioniert auch so –
Gibt es keine Überwachung für solche angeblichen Bankgeschäfte ?
funky
Hallo Iris,
gibt es schon Neuigkeiten von der Bank? Ich habe Anlagen bei einer Bank in Portugal, bin aber der Sprache nicht mächtig, um Korrespondenz mit denen zu führen, aber ich glaube auch nicht daran, dass das was bringt. Wer weiß, auf welchen Namen das Geld dort angelegt wurde.
Gruß Änne