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Provisionsdeckel auf Lebensversicherungen

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Kranich17 / Pixabay

Unserer Meinung nach sollte das sofort auf gesetzlicher Grundlage so geschehen. Heute ist die Vermittlung von Lebensversicherungen immer noch ein interessantes Marktsegment für viele Vertriebe, obwohl das Ansehen der Lebensversicherungsbranche in den letzten Jahrzehnten permanent abwärts ging. Mit dazu beigetragen haben natürlich auch die hohen Kosten, die dem Kunden mit dem Abschluss einer Lebensversicherung entstehen, aus denen schließlich auch die hohen Provisionen an die Vermittler bzw. den vermittelnden Vertrieb bezahlt werden müssen.

Natürlich soll jeder Berater/ Vermittler einer Lebensversicherung auch für seine Arbeit entlohnt werden, denn gute Beratung darf auch Geld kosten. Grundsätzlich sind wir in unserer Redaktion aber der Meinung, dass eine Lebensversicherung nur noch als sogenannte Netto Police angeboten werden sollte. In der Praxis bedeutet das, dass der beratene Kunde dann einen Lebensversicherungsvertrag abschließt und zusätzlich mit dem Vermittler eine Honorarvereinbarung trifft für die Beratungsleistung. Dadurch entsteht natürlich eine Kostentransparenz gegenüber dem Kunden, was aus unserer Sicht auch absolut zeitgemäß wäre, aber scheinbar nicht im Interesse der Vertriebe ist.

Diese wehren sich derzeit gegen eine Neuregelung, die die Politik einführen will. Hier geht es nicht einmal darum, die Provision für die Vermittlung von Lebensversicherungen ganz abzuschaffen, sondern hier geht es nur um einen Provisionsdeckel. Ähnliche Provisionsdeckel gibt es ja schon in der Vermittlung von privaten Krankenversicherungen, die sich wohl bewährt hat.

Nun macht wohl auch der Verband VOTUM gegen die geplante Neuregelung Front. In diesem Verband sitzen schließlich die Vertreter von großen deutschen Vertrieben, die natürlich von einer Provisionsdeckelung am meisten betroffen wären. Da geht es um richtig viel Geld. Da wird auch schon mal ein teures Rechtsgutachten in Auftrag geben, um die eigene Position dann „wertneutral“ von einem Experten untermauern zu lassen. Dieses Manöver ist aus unserer Sicht sehr durchsichtig und sollte daher in der politischen Diskussion auch ignoriert werden.

Wir reden so oft von Transparenz bei den Kosten im Finanzbereich gegenüber dem Kunden, also warum nicht den Weg hin zur Netto Police gehen? Nur weil ein paar große Vertriebe dann weniger Geld verdienen?

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