In den letzten Tagen, seit unserer Berichterstattung über den Liquidationsbeschluss der AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG, erhielten wir natürlich weitere E-Mails mit Informationen, vorrangig zur Karriere AG und der mutmaßlichen Zusammenarbeit mit der AVG eG. Verantwortlich in der Karriere AG ist Dipl.-Kaufmann James Klein, der gleichzeitig wohl auch Aufsichtsratsvorsitzender der AVG eG ist.
Man hat man uns in den Mails darauf hingewiesen, dass es zwischen beiden Unternehmen eine intensive Zusammenarbeit gegeben haben soll. Manche der Genossen bezeichneten die AVG eG als eine Art „Kapitalsammelstelle“ für die Karriere AG, deren aktuelle Webseite derzeit im Umbau begriffen ist.
James Henry Klein bringt man auch heute noch in Verbindung mit einem der größten Genossenschaftsskandale in Deutschland. Es geht um die Atlantis Hotel- und Freizeitanlagen eG aus Rödermark, die unter seiner Leitung stand. Die Genossenschaft war seit etwa 1989 auf dem Markt und kam durch aggressive Strukturvertriebe insbesondere in den neuen Bundesländern schnell auf ca. 85.000 Mitglieder mit einem Vertragsvolumen von 1 Milliarde Mark, von denen ca. 200 Millionen eingezahlt waren. Im Jahr 1995 wurde die Atlantis wegen Misswirtschaft und Unzuverlässigkeit der Geschäftsführung aus dem Genossenschaftsverband ausgeschlossen und ging 1997 in Liquidation.
Wir hoffen nun nicht, dass auch diese Genossenschaft das gleiche Schicksal ereilt, sondern dass es wirklich so ist, wie James Henry Klein uns mitteilte. Ihm zufolge wird kein Anleger der Genossenschaft einen finanziellen Schaden erleiden durch die Liquidation der AVG eG.
In der KARRIERE des JAMES HENRY KLEIN sollte auch sein Wirken als Aufsichtsrat der HANSA-BAVARIA Wohnungsbaugenossenschaft eG im hessischen Rödermark erwähnt werden.
Bis heute beruht das Geschäftsmodell auf der Abzocke von Sparern mit Vermögenswirksamen Leistungen – zahlreiche Anwälte beißen sich die Zähne daran aus. Lesen Sie mal hier https://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=1494
Schon 2006 ermittelte die Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetruges. Allein in 2007 und 2008 sammelte die Genossenschaft – unter der Aufsicht von J. H. Klein – rund 6,4 Mio. € Verluste an, bis er im April 2009 das Mandat abgab. Übrigens sitzt sein damaliger AR-Kollege Dieter Lehmann heute im Aufsichtsrat der KARRIERE AG – man kennt sich ja. Und Abschlussprüfer der Hansa-Bavaria ist der uns bekannte WP/StB Dr. Wolfram Klüber vom Potsdamer Prüfungsverband, Spezialprüfer für alle Problemfälle.
Herr Klein wollte dann mit der KARRIERE AG den zentralen Vertrieb von Geschäftsanteilen organisieren für die Hansa-Bavaria eG, die PROFI eG (heutige Protectum Moderne Wohnungsbaugenossenschaft eG, auch so ein florierendes VL-Modell, auch „geprüft“ von WP Klüber) und die neue AVG eG, eben eine reine Anlagegenossenschaft.
So, nun hoffen Sie mal weiter, dass in der AVG eG alles mit rechten Dingen zugegangen ist …