Start Justiz Insolvenzverfahren P & R-Insolvenz: Machtposition Jaffé – Bei Infinus gab es sieben Insolvenzverwalter

P & R-Insolvenz: Machtposition Jaffé – Bei Infinus gab es sieben Insolvenzverwalter

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Vergleicht man beide Verfahren miteinander, dann ist schon auffällig, dass sämtliche Verfahren der P & R-Insolvenz an die Kanzlei Jaffé gegangen sind. Im Vorgang der Infinus AG mit einem Insolvenzvolumen von knapp über einer Milliarde Euro, waren insgesamt sieben Insolvenzverwalter unterschiedlichster Kanzleien involviert. Da hatte man als Anleger ein besseres Gefühl als jetzt im P & R-Verfahren. 

Man fragt sich jetzt als Außenstehender, was eigentlich passiert, wenn die Gesellschaften untereinander Ansprüche geltend machen müssen? Ähnliche Diskussionen gab es damals beim Vorgang BDT Bund Deutscher Treuhandstiftungen (BWF). Hier kam der von der BaFin bestellte Abwickler aus der Kanzlei BBL. Nachdem dann auch das Insolvenzverfahren durch diese Kanzlei durchgeführt werden sollte, gab es wohl ein Veto der BaFin. Das LG Berlin hob dann den Insolvenzbeschluss pro BBL auf und vergab das Insolvenzverfahren hier an Sebastian Laboga.

Daher sind wir nun gespannt, wie es im Fall P & R weitergeht und inwieweit sich Widerstand gegenüber der Kanzlei Jaffé aus München regen wird. Ob – wenn es so bleibt wie jetzt – in allen Punkten dann immer die Unabhängigkeit des Insolvenzverwalters gewahrt ist, wird sich dann im Verfahren zeigen.

1 Kommentar

  1. Ist es wirklich vom Vorteil mehrere Insolvenzverwalter zu beauftragen? Ist es nicht vielmehr so, dass eher Geld der Anleger verbrannt wird, wenn sich die einzelnen Insolvenzverwalter gegenseitig mit Klagen überziehen, statt gemeinsam für die Anleger das beste herausholen?
    Ihr Standpunkt erschließt sich mir nicht.

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