Natürlich möchte auch die Immobiliencrowdfunding-Plattform iFunded Geld verdienen. Nun bietet das Unternehmen auf seiner Webseite die Möglichkeit an, Anleihen für die FCR Immobilien AG von Falk Raudies zu erwerben. Tut man das, geht man laut AGB wiederum einen Vermittlungsvertrag mit der Hamburger NFS Netfonds Financial Service GmbH ein. Wir hätten allerdings erwartet, dass die angebotenen Investments doch von iFunded vorher stärker unter die Lupe genommen werden.Diesbezüglich haben wir dem Unternehmen eine Anfrage zur Kooperation mit der FCR Immobilien AG zukommen lassen, mit der Bitte um eine Antwort. Auf diese warten wir leider noch immer. Wir haben ja schon mehrfach an dieser Stelle kritisch über das Konzept der FCR berichtet, halten aber auch deren Werbeaussagen wie im Beispiel der „besicherten Anleihe“ für bedenklich.
Auf der Internetplattform Bondwelt.de kann man dazu nachlesen: „Die Bonds sollen mit Immobilien im 2. und 3. Rang bei Neuerwerb dieser besichert werden und bleiben bis dahin unbesichert. Es erfolgt also nachträglich eine dingliche Besicherung – nach Auswahl des Emittenten (Blind Pool) – durch Eintragung des Treuhänders in das Grundbuch.“
Die Besicherung einer Forderung im 2. bzw. 3 Rang des Grundbuches halten wir dann schon für eine sehr „wackelige Angelegenheit“, denn zuvor wird ja immer noch der 1. Rang bedient, und den hat dann oft die finanzierende Bank. Dass diese sich ihre Forderungen allumfassend absichern lässt, können Sie sich ja denken. Im konkreten Fall vom Unternehmen von Falk Raudies würde das im Falle einer Insolvenz bedeuten, dass erst einmal sämtliche Forderungen im 1. Rang befriedigt werden müssten. Bleibt danach noch Geld übrig, dann wären die Gläubiger im 2. und 3. Rang des Grundbuches an der Reihe. Das sollte man auch bei iFunded wissen.
Hier also noch von Sicherheit zu sprechen, erscheint uns schon recht gewagt. Dass sich Herr Raudies zudem noch aussuchen darf, auf welche Immobilie die Besicherung erfolgt, ist dann nur noch eine Anmerkung am Rande. All das weiß das iFunded natürlich.
Bondwelt kommt jedenfalls zu dem Fazit: „Die Bondemission ist unterdurchschnittlich mit Nebenverpflichtungen und Sicherheitenstrukturen ausgestattet.“
