Start Allgemein Strukturwandel im Finanzsektor – Banken trauern, Fintechs jubeln

Strukturwandel im Finanzsektor – Banken trauern, Fintechs jubeln

339

In der Finanzbranche ist ein Strukturwandel im Gange – traditionelle Banken bauen Stellen ab, Fintechs und andere Dienstleister stellen immer mehr Personal ein.

Strukturwandel hat begonnen

Der Trend zur Digitalisierung hat die Finanzbranche voll erfasst und bringt Strukturveränderungen mit sich. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Center for Financial Studies (CFS). Demnach stieg der CFS-Index, der vierteljährlich das Geschäftsklima in der deutschen Finanzindustrie abbildet, im dritten Quartal 2016 um 0,3 Punkte auf 110,6 Punkte. Der Wert beruhe auf einer stark gegensätzlichen Entwicklung der Mitarbeiterzahlen der Finanzinstitute und der Dienstleister: Während die Finanzinstitute aktuell einen seit Beginn der Index-Befragungen im Jahr 2007 historischen Tiefstand zu verzeichnen haben, stellen die Dienstleister verstärkt Personal ein.

Weniger Personal bei den Banken, mehr Personal bei den Dienstleistern

Darüber hinaus meldet die gesamte Finanzbranche wachsende Umsätze und Erträge. Besonders die Finanzinstitute verzeichnen nach erheblichen Ertragsrückgängen im ersten Halbjahr nun wieder einen deutlichen Anstieg, der noch höher ausfällt als zuvor erwartet wurde. Das Wachstum des Investitionsvolumens ist leicht rückläufig, befindet sich aber auf solidem Niveau. „Die Zahlen reflektieren Strukturveränderungen in der Produktionsweise der Bankindustrie, insbesondere steigende Kapitalintensität und sinkende Mitarbeiterzahlen. Spiegelbildlich hierzu erhöhen sich die Mitarbeiterzahlen bei den externen Dienstleistern, auch wegen des Trends zur Digitalisierung“, erklärt Jan Pieter Krahnen, Direktor des CFS. Mit Dienstleistern sind vor allem Fintechs gemeint.

Mehr Personal entlassen als erwartet

Der Stellenabbau fällt bei den befragten Finanzinstituten noch deutlicher aus, als im vergangenen Quartal bereits erwartet wurde. Zuvor wurde die Anzahl der Mitarbeiter auf neutralem Niveau stabil gehalten. Jetzt fällt der Sub-Index „Mitarbeiter der Finanzinstitute“ im dritten Quartal um 13,7 auf ein Tief von 86,0 Punkten. Besserung ist keine in Sicht. Die befragten Finanzinstitute gehen für das laufende Quartal davon aus, dass sich die Situation sogar  weiter verschärft. Hingegen entwickelt sich der Mitarbeiterstab bei den Dienstleistern noch positiver als erwartet.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein