Experten sehen typische Merkmale einer bevorstehenden Blase am Staatsanleihenmarkt der Industrieländer. Wann kommt die Blase?
Die globalen Bondmärkte scheinen überhitzt zu sein. So sieht es zumindest aus. Obwohl die Bewertungen extreme Niveaus erreicht haben, kaufen die Anleger nach wie vor. Auch all die anderen zahlreichen Indikatoren, die üblicherweise auf eine Spekulationsblase hindeuten, sind vorhanden. Das fällt immer mehr Beobachtern auf.
So haben Experten vier Blasen-Indikatoren ausgemacht
- Erstens haben sich das langsame Wirtschaftswachstum und die niedrige Inflation im aktuellen Umfeld festgefahren und steht im Einklang mit den niedrigen Zinsen
- Zweitens handeln viele Anleger nach dem gefährlichen Motto, dass diesmal alles anders sei
- Drittens lässt die hohe Schuldenlast in zahlreichen Staaten und die langfristige Stagnation die Vermutung zu, dass die Leitzinsen dauerhaft im niedrigen Bereich bleiben werden
- Viertens begünstigten aggressive Anleihekäufe der Zentralbanken eine gewisse Selbstzufriedenheit bei Bondinvestoren
Zinsen noch weiter auf Talfahrt?
Der Spielraum für weiter fallende Renditen bei Staatsanleihen der Industrieländer ist in zweierlei Hinsicht eingeschränkt. Zum einen hat der Markt extrem negative Zinsen abgelehnt, so dass diese unwahrscheinlich sind. Zum anderen sind die Laufzeitprämien bereits sehr niedrig. Diese Kombination zeigt, dass die Rally in ihrer Endphase angelangt ist. Es sei denn, es droht eine massive Deflationswelle.
