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Amazonas-Regenwald für den Bau einer Straße zur Klimakonferenz COP30 gerodet
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Amazonas-Regenwald für den Bau einer Straße zur Klimakonferenz COP30 gerodet

Terranaut (CC0), Pixabay

Umstrittenes Bauprojekt in Belém sorgt für Proteste

🌿 Widerspruch zwischen Klimaschutz und Umweltzerstörung

Für die COP30-Klimakonferenz im November 2025 wird in der brasilianischen Stadt Belém eine neue vierspurige Autobahn gebaut – mitten durch Zehntausende Hektar geschützten Amazonas-Regenwalds.

Offiziell soll die „Avenida Liberdade“ den Verkehr für die erwarteten 50.000 Teilnehmer, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs, erleichtern. Doch Umweltschützer und lokale Anwohner sind entsetzt: Die Abholzung widerspreche dem eigentlichen Ziel des Gipfels, den Amazonas zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen.


🚜 Deforestierung: Eine Schneise durch den Regenwald

🔹 Über 13 Kilometer Regenwald zerstört: Die gerodete Fläche zeigt riesige Stapel gefällter Baumstämme, während Bagger und Baumaschinen durch das Ökosystem pflügen.
🔹 Betroffene Einheimische verlieren ihre Lebensgrundlage: Claudio Verequete, der in der Nähe der Baustelle lebt, verdiente seinen Lebensunterhalt mit der Ernte von Açaí-Beeren. Nun ist sein Einkommen verloren.
🔹 Keine Entschädigung: Laut Verequete hat die Regierung keine Ausgleichszahlungen geleistet.

„Alles wurde zerstört. Unsere Ernte ist weg. Und wir wissen nicht, was als Nächstes kommt.“Claudio Verequete

Anwohner fürchten, dass die Straße langfristig noch mehr Abholzung nach sich zieht. Mit der besseren Erreichbarkeit könnten Unternehmen bald weiteres Land für Tankstellen, Lagerhallen oder Industriebauten beanspruchen.


🦥 Gefährdung der Tierwelt und Ökosysteme

Die Straße trennt zwei geschützte Waldgebiete und zerschneidet den natürlichen Lebensraum zahlreicher Tierarten. Wissenschaftler warnen vor schwerwiegenden Folgen:

📉 Verlust von Lebensraum: Landtiere können die Straße nicht überqueren, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkt.
🚑 Mehr verletzte Wildtiere: Laut Prof. Silvia Sardinha, einer Tierärztin, die Wildtiere rehabilitiert, könnten Kollisionen mit Fahrzeugen drastisch zunehmen.
💔 Ökosystem-Fragmentierung: Die Straße könnte die genetische Vielfalt der Tiere verringern, da Populationen voneinander abgeschnitten werden.

„Von dem Moment an, in dem abgeholzt wird, verlieren wir eine natürliche Umgebung für Wildtiere.“Prof. Silvia Sardinha


🌍 Widersprüchliche Klimapolitik Brasiliens?

Bundesregierung spricht von „historischem Gipfel“

Die brasilianische Regierung bezeichnet die COP30 als „eine COP im Amazonas, nicht nur über den Amazonas“. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva betont, dass die Konferenz die Möglichkeit biete, die Bedeutung des Amazonas-Waldes zu präsentieren.

Doch Kritiker sehen eine Doppelmoral:

  • Das Event soll den Amazonas-Schutz fördern, aber gleichzeitig werden große Waldflächen zerstört, um es auszurichten.
  • Der massive Flugverkehr und die Infrastrukturprojekte für den Gipfel könnten die Klimabilanz zusätzlich belasten.

„Nachhaltige Autobahn“ oder Greenwashing?

Laut dem Infrastrukturminister von Pará, Adler Silveira, ist die neue Straße ein Fortschritt:

Wildbrücken für Tiere
Fahrradwege
Solare Straßenbeleuchtung

Trotzdem zweifeln viele, ob diese Maßnahmen den Umweltschaden ausgleichen können.


🏗 Investitionen in Infrastruktur & Wirtschaft

Neben der neuen Straße investiert Brasilien stark in die COP30-Infrastruktur:

🏨 Neue Hotels zur Unterbringung der Teilnehmer
🚢 Erweiterung des Hafens für Kreuzfahrtschiffe
81 Millionen US-Dollar für den Flughafenausbau (Kapazität verdoppelt)
🌳 500.000 m² Stadtpark („Parque da Cidade“) mit Restaurants und Sportanlagen

Einige Geschäftsleute in Belém sehen die Veränderungen positiv. Dalci Cardoso da Silva, ein Schuhverkäufer auf dem traditionellen Markt Ver-o-Peso, freut sich über neue Kunden.

„Belém wurde lange vernachlässigt. Jetzt kommen mehr Besucher. Ich kann mehr verkaufen.“

Doch nicht alle sind überzeugt. João Alexandre Trindade da Silva, ein Verkäufer von Amazonischen Heilkräutern, hofft, dass die Klimaversprechen der COP30 nicht nur Theorie bleiben:

„Die Diskussionen dürfen nicht nur auf dem Papier bleiben. Sie müssen echte Veränderungen bringen.“


🌏 Fazit: Fortschritt oder Umweltkatastrophe?

🔹 Die neue Autobahn erleichtert die Logistik der COP30, doch sie zerstört wertvollen Regenwald.
🔹 Die brasilianische Regierung preist die Konferenz als Chance für den Amazonas, doch die lokalen Gemeinschaften fühlen sich übergangen.
🔹 Unternehmen freuen sich über mehr Tourismus, aber Umweltschützer und Wissenschaftler warnen vor langfristigen Schäden.

➡ Die zentrale Frage bleibt: Kann eine Klimakonferenz wirklich glaubwürdig sein, wenn sie selbst Naturzerstörung verursacht?

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