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Droht 2025 eine Rezession? Ökonomen warnen vor wirtschaftlichem Abschwung unter Trump

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Steigende Zölle, Massenentlassungen und ein schwankender Aktienmarkt: Viele Zeichen deuten darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft gefährlich in Richtung Rezession bewegt. Doch ob es tatsächlich zu einem wirtschaftlichen Einbruch kommt, hängt laut Experten maßgeblich von den Handels- und Fiskalentscheidungen der Trump-Regierung ab.

Wirtschaft unter Druck: Zölle und Stellenabbau sorgen für Unsicherheit

Der Aktienmarkt geriet diese Woche unter starken Druck, nachdem Präsident Donald Trump ankündigte, die US-Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium zu verdoppeln – ein neuer Schritt in einem eskalierenden globalen Handelskrieg. Am Dienstagmorgen fiel der Dow Jones um 400 Punkte, während der S&P 500 um 0,43 % nachgab.

Zusätzlich verschärft sich die wirtschaftliche Lage durch:

  • Massenentlassungen: Im Februar verloren 172.000 Amerikaner ihren Job – der höchste Stand für diesen Monat seit 2009.
  • Konsumeinbruch: Die Verbraucherausgaben sanken im Januar um 2 %, was auf wirtschaftliche Unsicherheit hindeutet.
  • Steigende Inflation: Neue Prognosen erwarten eine Inflationsrate von 3 % bis Jahresende, statt der ursprünglich geplanten 2,1 %.

Was ist eine Rezession – und wie wahrscheinlich ist sie?

Ökonomen sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaft über zwei aufeinanderfolgende Quartale schrumpft. Neben einem Rückgang der Industrieproduktion und des Einkommens gehört dazu auch ein spürbarer Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Aktuell sehen große Banken die Wahrscheinlichkeit einer Rezession so:

  • Goldman Sachs: 20 %
  • JPMorgan Chase: 40 %
  • Moody’s Analytics: 35 % (Anstieg von 15 % zu Jahresbeginn)

Laut Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s, könnte die Rezession fast unvermeidlich werden, wenn Trump seine geplanten Zollerhöhungen durchsetzt.

Handelskrieg: Wie die neuen Zölle die US-Wirtschaft treffen

Trump hat bereits mehrere Handelszölle eingeführt, darunter:

  • 25 % auf Stahl und Aluminium
  • 20 % auf chinesische Importe
  • Bis zu 25 % auf kanadische und mexikanische Waren

Die neuen, noch ausstehenden Zölle könnten bald Autos, Medikamente und Computerchips betreffen – und damit wesentliche Konsumgüter verteuern. Ökonomen warnen, dass Unternehmen höhere Kosten an Verbraucher weitergeben, was deren Kaufkraft schwächen und die Inflation weiter anheizen könnte.

Wirtschaftliche Stärken – und erste Risse

Trotz der düsteren Aussichten gibt es noch stabile wirtschaftliche Faktoren:

  • Solide Arbeitsmarktdaten: Seit Dezember wurden monatlich durchschnittlich 200.000 neue Stellen geschaffen.
  • Lohnwachstum über Inflation: Die Reallöhne steigen weiterhin, sodass Verbraucher mehr Kaufkraft haben.
  • Stabile Haushaltsbilanzen: Hohe Immobilienwerte und Aktienkurse haben den Wohlstand vieler Amerikaner gestärkt.

Doch erste Risse sind sichtbar:

  • Sinkende Einzelhandelsumsätze
  • Schwächelnde Konsumlaune – ein wichtiger Indikator, da Konsumausgaben 70 % der US-Wirtschaft ausmachen
  • Fallende Aktienmärkte, die den Vermögenseffekt und damit den Konsum weiter bremsen könnten

Welche Rolle spielt die Notenbank?

Die US-Notenbank (Fed) steht vor einem Dilemma:

  • Sinkende Zinsen könnten die Wirtschaft stützen, doch höhere Zölle würden die Inflation antreiben.
  • Hält die Fed die Zinsen hoch, könnte dies das Wachstum weiter bremsen.

Laut Morgan Stanley könnten die neuen Handelszölle die Fed dazu zwingen, Zinssenkungen hinauszuzögern, was die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken würde.

Fazit: Eine Wirtschaft am Scheideweg

Ob die USA 2025 in eine Rezession rutschen, hängt maßgeblich davon ab, ob Trump seine Handelsstrategie weiter eskaliert oder angesichts der wirtschaftlichen Folgen zurückrudert.

Laut Ökonom Jonathan Millar von Barclays gibt es Hoffnung: „Sollte die Regierung sehen, dass der Schaden für die Wirtschaft zu groß wird, könnte sie ihre Strategie überdenken.“

Für den Moment bleibt die US-Wirtschaft auf einem schmalen Grat zwischen Stabilität und Abschwung – mit Trump als entscheidendem Faktor.

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