Dark Mode Light Mode

Mehr arbeiten bis 63 – ist das die Lösung für Sachsens Lehrermangel?

eommina (CC0), Pixabay

Das sächsische Kultusministerium will Unterrichtsausfälle halbieren – ein löbliches Ziel. Doch die geplante Lösung dürfte bei vielen älteren Lehrkräften für Frust sorgen: Statt bereits mit 58 Jahren die Unterrichtsstunden reduzieren zu dürfen, soll dies künftig erst ab 63 möglich sein. Eine Maßnahme, die auf dem Papier für mehr Unterrichtsstunden sorgt – aber zu welchem Preis?

Lehrer am Limit?
Schon jetzt klagen viele Lehrer über hohe Arbeitsbelastung, zunehmende Bürokratie und den wachsenden Druck durch fehlendes Personal. Gerade ältere Lehrkräfte, die jahrzehntelang unterrichtet haben, sind oft körperlich und mental erschöpft. Wer sie jetzt zwingt, noch länger Vollzeit zu arbeiten, riskiert mehr Krankheitsausfälle – und am Ende womöglich noch größere Lücken im Stundenplan.

Gymnasiallehrer an Oberschulen – eine sinnvolle Idee?
Zusätzlich sollen verbeamtete Lehrer leichter an andere Schularten abgeordnet werden können. Doch auch das birgt Probleme: Gymnasiallehrer sind für ihre Schulart ausgebildet und nicht unbedingt auf die besonderen Herausforderungen von Oberschulen vorbereitet. Sprachbarrieren, unterschiedliche Lehrmethoden und teils schwierigere soziale Strukturen – eine Zwangsversetzung könnte sowohl Lehrer als auch Schüler überfordern.

Die eigentliche Frage: Warum fehlen so viele Lehrer?
Anstatt ältere Lehrkräfte stärker zu belasten, wäre es vielleicht sinnvoller, den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten. Bessere Arbeitsbedingungen, eine gezieltere Ausbildung und eine langfristige Personalstrategie wären nachhaltigere Lösungen als das bloße Erhöhen der Stundenzahl.

Fazit: Mit Zwang und Mehrarbeit wird das Problem nicht gelöst – langfristige Strategien wären gefragt. Doch davon ist in Sachsen bisher wenig zu sehen.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Polizeieinsatz mit tödlichem Ausgang – offene Fragen bleiben

Next Post

Kleingeld abschaffen – sinnvoll oder nur nervig?