1. Finanzielle Lage und Kapitalstruktur
Eigenkapitalentwicklung
- Das Eigenkapital bleibt unverändert bei 332.340 €, was einer Eigenkapitalquote von nur 4% entspricht.
- Kein Bilanzgewinn → Das Unternehmen hat entweder keine Gewinne erwirtschaftet oder sie wurden vollständig verbraucht.
- Die niedrige Eigenkapitalquote ist ein Warnsignal, da das Unternehmen fast ausschließlich über Fremdkapital finanziert ist.
Anlage- und Umlaufvermögen
- Sachanlagen (Windkraftanlagen) sind um ca. 872.000 € abgeschrieben worden (Vorjahr: 6,51 Mio. € → jetzt: 5,64 Mio. €).
- Liquide Mittel drastisch gesunken: von 1,83 Mio. € auf 772.520 € → -58%!
- Forderungen haben sich mehr als verdoppelt (von 768.514 € auf 1,62 Mio. €), was auf offene Rechnungen und möglicherweise verzögerte Zahlungseingänge hindeutet.
- 373.630 € der Forderungen bestehen gegenüber Gesellschaftern, was die Frage aufwirft, ob diese Gelder kurzfristig verfügbar sind.
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
- Rückstellungen sanken um ca. 17% (von 683.419 € auf 566.858 €), was auf reduzierte erwartete Verpflichtungen hindeuten könnte.
- Sehr hohe Verbindlichkeiten: 7,39 Mio. € (Vorjahr: 8,44 Mio. €), davon:
- 7,30 Mio. € mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr → Hohe langfristige Verschuldung.
- 90.623 € kurzfristig fällig → Relativ geringe kurzfristige Schuldenlast, aber mögliche Refinanzierungsrisiken.
- 34.000 € Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern → geringere Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen als im Vorjahr (174.954 €).
2. Rentabilität und Risikoanalyse
Ertragslage
- Kein Bilanzgewinn ausgewiesen, daher keine Erträge für Kommanditisten.
- Fehlende Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erschwert die Einschätzung der Rentabilität.
- Sinkende liquiden Mittel deuten darauf hin, dass laufende Kosten und Schulden bedient werden mussten, aber die Einnahmen möglicherweise nicht ausreichen.
Kapitalstruktur & Haftungsrisiko
- Eigenkapitalquote von nur 4% ist extrem niedrig → hohes Insolvenzrisiko bei finanziellen Schwierigkeiten.
- Hohe Abhängigkeit von Fremdkapital (7,39 Mio. € Schulden bei 8,29 Mio. € Bilanzsumme = 89% Fremdkapitalquote).
- Gesellschafter sind durch ihre Kommanditeinlagen begrenzt haftbar, aber langfristige Finanzierungsrisiken bleiben bestehen.
Liquiditätslage
- Starker Rückgang der liquiden Mittel um 58% zeigt, dass die finanzielle Flexibilität abnimmt.
- Höhere Forderungen (1,62 Mio. €) könnten kurzfristige Liquiditätsprobleme entschärfen, falls diese zeitnah beglichen werden.
- Geringe kurzfristige Verbindlichkeiten (90.623 €) reduzieren das direkte Liquiditätsrisiko, aber langfristige Schulden bleiben ein Problem.
3. Unternehmensführung und Transparenz
Geschäftsführung
- Die Gesellschaft wird von Erich Meyer als Geschäftsführer der Windpark Flögeln Beteiligungsgesellschaft mbH geführt.
- Keine Angaben zu strategischen Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzlage oder Rentabilität.
Fehlende GuV und Geschäftsprognosen
- Ohne eine Gewinn- und Verlustrechnung bleibt unklar, ob der Windpark wirtschaftlich arbeitet oder Verluste macht.
- Keine Prognosen zur zukünftigen Ertragslage oder zur Tilgungsfähigkeit der Schulden.
4. Fazit für Anleger
✅ Positive Aspekte
✔ Langfristige Finanzierung vorhanden → Die meisten Schulden sind langfristig, was Liquiditätsengpässe kurzfristig reduziert.
✔ Gesellschafterverbindlichkeiten gesunken → Geringere direkte Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen.
✔ Hohe Forderungen könnten Liquidität sichern, wenn diese zeitnah beglichen werden.
⚠️ Kritische Aspekte
❌ Sehr niedrige Eigenkapitalquote (~4%) → Hohe Abhängigkeit von Fremdkapital.
❌ Kein Bilanzgewinn ausgewiesen → Unklar, ob der Betrieb überhaupt rentabel ist.
❌ Starker Rückgang der liquiden Mittel (-58%) → Finanzielle Flexibilität sinkt.
❌ Hohe langfristige Schulden (7,30 Mio. €) → Zins- und Tilgungsrisiken.
❌ Fehlende Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) → Keine Transparenz über Erträge und Kosten.
❌ 373.630 € Forderungen gegenüber Gesellschaftern → Unklar, wann diese Mittel tatsächlich verfügbar sind.
📌 Empfehlung für Anleger:
- Hohe Schulden und niedrige Eigenkapitalquote machen das Unternehmen anfällig für wirtschaftliche Probleme.
- Ohne eine GuV kann nicht beurteilt werden, ob der Windpark überhaupt Gewinne erwirtschaftet.
- Die hohe Abhängigkeit von Fremdkapital erhöht das Insolvenzrisiko.
- Anleger sollten auf zusätzliche Finanzberichte und Tilgungspläne bestehen, bevor sie eine Investition in Betracht ziehen.
🔴 Fazit: Hohe Schulden, niedrige Eigenkapitalquote, sinkende Liquidität – für risikoaverse Anleger nicht empfehlenswert.