Kurz vor dem geplanten Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erneut darauf bestanden, dass Israel eine Liste der freizulassenden Geiseln erhält, bevor der Waffenstillstand beginnt.
Laut einer Mitteilung aus Netanjahus Büro habe er das Militär angewiesen, die Waffenruhe erst dann umzusetzen, wenn Israel die Liste vorliegen habe. Die Hamas begründete die Verzögerung mit „technischen Gründen“.
Es wäre die erste Waffenruhe seit November 2023 im andauernden Konflikt. Die Feuerpause sollte heute um 8:30 Uhr Ortszeit (7:30 Uhr MEZ) beginnen. Am Nachmittag erwartet Israel die Freilassung von drei Geiseln aus der Gewalt der Hamas – im Austausch für palästinensische Häftlinge. Insgesamt sollen 33 Geiseln freikommen, darunter auch der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Im Gegenzug entlässt Israel 1.904 palästinensische Gefangene.
Zusätzlich ist geplant, dass der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza bald wieder geöffnet wird. Zudem soll die humanitäre Hilfe für die palästinensische Bevölkerung deutlich ausgeweitet werden. Das israelische Militär soll sich außerdem aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens zurückziehen.