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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Büren GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2022

ASPhotohrapy (CC0), Pixabay

1. Überblick

Die Windpark Büren GmbH & Co. KG mit Sitz in Frankfurt am Main hat ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt. Die Gesellschaft gilt als kleine Personengesellschaft und hat die größenabhängigen Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften genutzt.

2. Bilanzanalyse

Aktiva (Vermögenswerte)

Die Bilanzsumme ist von 21,01 Mio. EUR (2021) auf 17,84 Mio. EUR (2022) gesunken. Besonders auffällig sind:

  • Technische Anlagen und Maschinen: Rückgang von 3,93 Mio. EUR auf 2,86 Mio. EUR, was auf Abschreibungen oder Veräußerungen hindeutet.
  • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Rückgang von 1,05 Mio. EUR auf nur 4.558 EUR, möglicherweise durch beglichene Forderungen oder geringere Umsätze.
  • Sonstige Vermögensgegenstände: Enormer Anstieg von 4.682 EUR auf 808.341 EUR, möglicherweise durch kurzfristige Investitionen oder Rückzahlungen.
  • Liquide Mittel: Anstieg von 1,43 Mio. EUR auf 2,39 Mio. EUR, was auf höhere Zahlungsfähigkeit hindeutet.
Passiva (Verbindlichkeiten und Eigenkapital)
  • Überschuldung: Zum 31.12.2022 beträgt der nicht gedeckte Verlustanteil der Kommanditisten 9,77 Mio. EUR.
  • Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Deutlicher Rückgang von 14,59 Mio. EUR (2021) auf 9,12 Mio. EUR (2022), was auf Rückzahlungen oder eine Umstrukturierung hindeutet.
  • Sonstige Rückstellungen: Erhöhung von 1,10 Mio. EUR auf 1,30 Mio. EUR, vor allem für Rückbauverpflichtungen und Jahresabschlusskosten.

3. Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse sind von 4,63 Mio. EUR (2021) auf 7,62 Mio. EUR (2022) stark gestiegen, was auf eine bessere Energieproduktion oder höhere Strompreise hinweist.

Dennoch stehen diesen Einnahmen folgende wesentliche Kosten gegenüber:

  • Hohe Abschreibungen (1,18 Mio. EUR) auf Windkraftanlagen.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen von 3,48 Mio. EUR, vermutlich für Betriebskosten und Wartung der Windkraftanlagen.
  • Zinsaufwendungen von 125.920 EUR, was auf Fremdfinanzierungskosten hindeutet.

Trotz dieser Kosten konnte die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von 2,89 Mio. EUR erzielen, im Vergleich zu 1,43 Mio. EUR im Vorjahr.

4. Wesentliche Anhangsangaben

  • Eigenkapitalstruktur: Die Gesellschaft hat ein Haftkapital von nur 3.000 EUR, das von Ventient Apollo Holding 1 B.V. und Ecuaflor Holding B.V. eingezahlt wurde.
  • Rückstellungen: Hauptsächlich für ausstehende Rechnungen, Rückbauverpflichtungen und Jahresabschlusskosten gebildet.
  • Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Betreffen hauptsächlich Kredite von Ventient Dynamo Holdco S.à.r.l. mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren.
  • Sicherungskonto: 1,23 Mio. EUR sind zugunsten der Landesbank Baden-Württemberg verpfändet.
  • Keine eigenen Mitarbeiter: Die Gesellschaft beschäftigt keine Angestellten.
  • Konzernzugehörigkeit: Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Ventient Energy Europe FINCO SARL (Luxemburg) einbezogen.

5. Fazit und Ausblick

  • Die finanzielle Lage hat sich trotz hoher Schulden verbessert, da ein Jahresüberschuss erwirtschaftet wurde.
  • Die hohe Verschuldung und die bilanzielle Überschuldung bleiben ein Risiko.
  • Die steigenden Umsätze und die verbesserte Liquidität sind positive Indikatoren für die Zukunft.
  • Die Gesellschaft bleibt stark abhängig von verbundenen Unternehmen und Finanzierungspartnern, insbesondere Ventient Energy.

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird von der Marktlage im Bereich erneuerbare Energien, Finanzierungsmöglichkeiten und Betriebskosten der Windkraftanlagen abhängen.

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