Start Allgemein Immer mehr Millionäre in Mecklenburg-Vorpommern: Einkommenselite wächst rasant

Immer mehr Millionäre in Mecklenburg-Vorpommern: Einkommenselite wächst rasant

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Dinero777 (CC0), Pixabay

In Mecklenburg-Vorpommern steigt die Zahl der Einkommensmillionäre stark an und erreicht neue Höchststände. Laut den neuesten Daten des Statistischen Amtes erzielten im Jahr 2020 insgesamt 226 Steuerpflichtige, sei es als Einzelpersonen oder Paare, Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das entspricht einem beeindruckenden Anstieg von 31 neuen Millionären im Vergleich zu 2019 – eine Steigerung von knapp 16 Prozent.

Der Traum vom Millioneneinkommen wird im norddeutschen Bundesland für immer mehr Menschen Realität. Die Millionäre in Mecklenburg-Vorpommern erwirtschafteten im Durchschnitt ein Einkommen von 1,8 Millionen Euro und machen damit einen winzigen, aber wirtschaftlich bedeutenden Anteil von 0,03 Prozent aller Steuerpflichtigen im Land aus. Von den insgesamt 786.985 Steuerzahlern im Land trugen die Einkommensmillionäre rund 160 Millionen Euro zu den Staatseinnahmen bei, während etwa 300.000 Steuerpflichtige aus den unteren Einkommensgruppen bis 20.000 Euro etwa 125 Millionen Euro beisteuerten.

Besonders viele der Einkommensmillionäre sind in der malerischen Region der Mecklenburgischen Seenplatte beheimatet, wo 42 der Wohlhabendsten leben. Dicht gefolgt wird diese Region vom Landkreis Rostock mit 41 Einkommensmillionären. Im Vergleich dazu verzeichnet der Kreis Nordwestmecklenburg mit nur 11 Millionären die geringste Anzahl.

Interessanterweise liegt Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich bei der Zahl der Einkommensmillionäre vor den bevölkerungsreicheren Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie vor Bremen und dem Saarland. Das Saarland bildet das Schlusslicht und ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Einkommensmillionäre im Jahr 2020 rückläufig war. Bayern bleibt unangefochtener Spitzenreiter mit 6.800 Einkommensmillionären, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Doch nicht alle blicken optimistisch auf diese Entwicklung. Der DGB Nord warnt vor den Gefahren einer wachsenden sozialen Ungleichheit in Mecklenburg-Vorpommern. Laura Pooth, die Vorsitzende des DGB Nord, äußerte ihre Besorgnis über die zunehmende Spaltung in der Gesellschaft und betonte die Dringlichkeit politischer Maßnahmen, um das Auseinanderdriften der sozialen Schichten zu verhindern. Sie plädiert für eine gründliche Reform des Steuersystems und die Wiedereinführung der Vermögensteuer, um dringend notwendige Investitionen in Bereiche wie Infrastruktur, Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbaren Wohnraum zu finanzieren.

Während die Zahl der Millionäre weiter steigt, bleibt die Frage, wie das Land mit den Herausforderungen umgehen wird, die diese Entwicklung mit sich bringt.

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