Das gemeinsame Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen, ursprünglich als Konkurrenz zu Paypal gestartet, steht aufgrund mangelnder Akzeptanz vor dem Aus. Informierten Kreisen zufolge könnte die Abschaltung von Giropay/Paydirekt zum Ende dieses Jahres bereits am Mittwoch beschlossen werden.
Paydirekt wurde im Herbst 2015 von der deutschen Kreditwirtschaft ins Leben gerufen, um dem US-Riesen Paypal sowie den Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard ein heimisches Bezahlangebot entgegenzusetzen. Trotz der Bemühungen, eine starke Alternative zu internationalen Zahlungsdienstleistern zu etablieren, konnte sich das System nicht ausreichend durchsetzen.
Die Gründe für die mangelnde Akzeptanz sind vielfältig. Experten nennen unter anderem die geringe Bekanntheit des Dienstes, das Fehlen attraktiver Mehrwerte für die Nutzer und die starke Konkurrenz durch etablierte internationale Anbieter. Die Entscheidung zur Abschaltung könnte weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Fintech-Landschaft haben und stellt einen Rückschlag für die Bemühungen dar, unabhängige nationale Zahlungslösungen zu fördern.
Die deutschen Banken und Sparkassen müssen nun überlegen, wie sie ihre digitalen Zahlungsstrategien künftig gestalten wollen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Die Abschaltung von Giropay/Paydirekt könnte auch den Weg für neue Kooperationen und innovative Lösungen im Bereich des digitalen Bezahlens ebnen.
