Start Allgemein Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Ein Überblick der geltenden Regeln

Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Ein Überblick der geltenden Regeln

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NickyPe (CC0), Pixabay

Seit dem 1. April ist in Deutschland das viel diskutierte Cannabis-Gesetz in Kraft. Dies ermöglicht Erwachsenen den legalen Besitz und Anbau von Cannabis, allerdings unter strengen Vorgaben. Eine Neuerung ist auch, dass Konsumenten Cannabis über nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen beziehen können. Gleichzeitig wurde der Verkauf an Minderjährige unter strengere Strafen gestellt, nachdem sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat das Gesetz gebilligt hatten.

Hintergründe der Teillegalisierung

Die Regierungskoalition verfolgt mit der Teillegalisierung das Ziel, den Schwarzmarkt und die damit verbundene organisierte Kriminalität einzudämmen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hebt hervor, dass ein neuer Ansatz nötig sei, um den Jugendschutz zu verstärken, da die bisherige Politik gescheitert sei.

Regelungen für Eigenbedarf und Eigenanbau

Das neue Gesetz streicht Cannabis aus der Liste der im Betäubungsmittelgesetz verbotenen Substanzen. Erwachsene dürfen nun bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit und bis zu 50 Gramm zu Hause besitzen. Der Eigenanbau ist auf bis zu drei weibliche Pflanzen pro Person beschränkt. Die Überschreitung dieser Grenzen wird als Ordnungswidrigkeit behandelt, während der Besitz größerer Mengen mit Freiheits- oder Geldstrafen geahndet werden kann.

Bezugsmöglichkeiten für Konsumenten

Cannabis darf vorerst ausschließlich über nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen bezogen werden. Diese dürfen pro Mitglied maximal 50 Gramm im Monat abgeben, wobei strenge Auflagen zum Jugendschutz und zur Prävention einzuhalten sind. Der Konsum innerhalb der Vereinigungen ist untersagt.

Schutz von Minderjährigen

Der Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis bleibt für Minderjährige illegal. Bei Zuwiderhandlung sieht das Gesetz vor, dass Eltern informiert und in schweren Fällen Jugendämter eingeschaltet werden. Zudem sind Aufklärungskampagnen und Präventionsprogramme geplant.

Regelungen zum Konsum in der Öffentlichkeit und im Straßenverkehr

Der Konsum von Cannabis ist in der Nähe von Bildungseinrichtungen und auf Spielplätzen verboten. Für den Straßenverkehr sollen Grenzwerte für den Wirkstoff THC festgelegt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Ausblick auf kommerziellen Handel

Ein kommerzieller Verkauf von Cannabis ist in Planung, soll aber erst in einer zweiten Phase realisiert werden. Dabei sind Verkaufsmodelle in Apotheken oder speziell lizenzierten Geschäften in ausgewählten Modellregionen vorgesehen.

Bisherige Gesetzeslage und Kritik am neuen Gesetz

Bislang fiel Cannabis unter das Betäubungsmittelgesetz, was jeden Besitz illegal machte. Die neue Regelung stößt jedoch auf Kritik, insbesondere wegen befürchteter Gesundheitsrisiken und einer möglichen Überlastung der Justiz.

Cannabis: Nutzung und Risiken

Cannabis, aus den weiblichen Hanfpflanzen gewonnen, wird seit Jahrtausenden genutzt. Der Wirkstoff THC kann sowohl euphorische als auch medizinische Effekte haben. Der langfristige Konsum ist jedoch nicht ohne Risiken, insbesondere im Hinblick auf psychische Erkrankungen und die Debatte um Cannabis als Einstiegsdroge.

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