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Leitungswasser

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Ralf1403 (CC0), Pixabay

Leitungswasser gilt als optimaler Durstlöscher, so die Verbraucherzentralen, und es besteht daher kein Grund, auf abgefülltes Wasser in Flaschen zurückzugreifen. Dennoch ist es wichtig, auf die Art der Wasserleitungen im eigenen Haus zu achten.

Unser Trinkwasser wird streng kontrolliert und kann bedenkenlos konsumiert werden, betont Daniela Krehl, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Bayern. Seit Juni 2023 wurden neue europäische Regelungen zum Schutz des Trinkwassers eingeführt, die die Trinkwasserverordnung aktualisiert haben. Einige Grenzwerte wurden verschärft oder neu eingeführt, darunter seit Mitte Januar auch ein Grenzwert für Bisphenol A.

Bisphenol A ist ein Weichmacher, der wegen seiner möglichen hormonellen Wirkung und potenziellen krebserregenden Eigenschaften in die Kritik geraten ist. Bis vor kurzem spielte dieser Weichmacher in der Trinkwasserverordnung keine Rolle, da man nicht vermutete, dass er ins Trinkwasser gelangen könnte. Allerdings wurden vor einigen Jahren Trinkwasserleitungen aus zinnhaltigem Stahl verbaut, die im Laufe der Zeit rostig wurden. Um Kosten zu sparen, wurden diese nicht ersetzt, sondern mit einer dünnen Bisphenol-A-haltigen Beschichtung versehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass bis zur Wasseruhr der örtliche Versorger zuständig ist. Alles, was darüber hinausgeht, wie die Wasserleitungen im Haus, fällt in die Verantwortung der Vermieter und Eigentümer. Um sicherzustellen, dass die Rohre ausgekleidet wurden, kann man bei den Vermietern nachfragen oder eine Wasserprobe an eine amtliche Wasseruntersuchungsstelle senden. Die Kosten für eine solche Untersuchung werden von Daniela Krehl auf etwa 80 Euro geschätzt.

Ab 2028 sollen auch bestehende Grenzwerte für Arsen, Blei und Chrom verschärft werden. Bleirohre, die bis 1972 vereinzelt verbaut wurden, müssen bis zum 12. Januar 2026 ausgetauscht oder stillgelegt werden.

Leitungswasser erfüllt in Deutschland über 99 Prozent der gesetzlichen Vorgaben, betonen die Verbraucherzentralen. Das Umweltbundesamt bescheinigt ihm eine gute bis sehr gute Qualität.

Leitungswasser ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Mit zehn Euro erhält man etwa 4.000 Liter Leitungswasser, während man für den gleichen Betrag je nach Marke oder Einkaufsort nur etwa 2 bis 20 Liter Mineralwasser bekommt. Ein weiterer Vorteil ist die umweltfreundliche Verpackung, da Leitungswasser nicht in Einwegflaschen abgefüllt werden muss.

Ein Tipp der Expertin: Wasser, das länger als vier Stunden in den Rohren steht, ist nicht mehr frisch. Um Verkeimung und die Übertragung von Stoffen aus den Armaturen zu vermeiden, empfiehlt Daniela Krehl, das Wasser vor dem Trinken oder Kochen so lange laufen zu lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Das aufgefangene Wasser kann für andere Zwecke wie Blumengießen, Spülen oder Putzen genutzt werden.

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