Interviewer: Guten Tag, Herr Dehne! In Deutschland sehen wir derzeit einen angespannten Immobilienmarkt. Wie sehen Sie die aktuelle Lage und welche Trends beobachten Sie?
Birger Dehne: Guten Tag! Ja, der deutsche Immobilienmarkt steht definitiv vor Herausforderungen. Eine der wichtigsten Entwicklungen ist, dass immer weniger Menschen aufgrund steigender Zinsen in der Lage sind, ein Eigenheim zu erwerben. Dies führt zu einer veränderten Nachfrage, bei der mehr Menschen dazu tendieren, Wohnraum zu mieten anstatt zu kaufen.
Interviewer: In welchen Bereichen sehen Sie die größten Schwierigkeiten im Wohnungsmarkt?
Birger Dehne: Besonders problematisch ist der Rückgang der Bautätigkeit. Faktoren wie steigende Energiepreise und Inflation, aber auch die Zinssituation machen es Bauträgern und privaten Bauherren schwer, in neue Immobilien zu investieren. Dies hat zu einer erheblichen Reduzierung neuer Bauvorhaben geführt, was den Druck auf den Mietmarkt weiter erhöht.
Interviewer: Welchen Einfluss hat die geopolitische Lage, wie der Konflikt in der Ukraine, auf den Wohnungsmarkt?
Birger Dehne: Der Krieg in der Ukraine hat definitiv einen Einfluss. Es gibt einen höheren Zuzug von Menschen, die Schutz suchen, was die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich erhöht. Dies, kombiniert mit einem Trend zu mehr Single-Haushalten, führt zu einem höheren Raumbedarf und einer weiteren Verschärfung der Situation auf dem Wohnungsmarkt.
Interviewer: Gibt es Ihrer Meinung nach mögliche Lösungen oder Ansätze zur Verbesserung der Situation?
Birger Dehne: Ja, es gibt mehrere Ansätze. Einerseits könnten zinsgünstige Darlehen und die Senkung der Grunderwerbssteuer helfen, den Wohnungsbau anzukurbeln. Andererseits könnte die Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus und die Bereitstellung von Mitarbeiterwohnungen seitens der Unternehmen auch erheblich zur Entspannung der Lage beitragen.
Interviewer: Wie optimistisch sind Sie hinsichtlich der Zukunft des deutschen Immobilienmarkts?
Birger Dehne: Trotz der aktuellen Herausforderungen bin ich vorsichtig optimistisch. Wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, kann sich der Markt erholen. Es ist eine Frage der Anpassung und der Bereitschaft, innovative Lösungen zu finden und umzusetzen.
Interviewer: Vielen Dank, Herr Dehne, für Ihre Einsichten und die Zeit, die Sie sich genommen haben, um diese wichtigen Fragen zu diskutieren.
Birger Dehne: Es war mir ein Vergnügen. Vielen Dank für das Gespräch!
