EU-Gesundheitskommissarin Kyriakides hat ein Schnellverfahren für die Anpassung bereits zugelassener Corona-Impfstoffe an Virus-Mutationen angekündigt. „Wir haben nun entschieden, dass ein Impfstoff, der vom Hersteller auf der Basis des bisherigen Vakzins zur Bekämpfung neuer Mutationen nachgebessert wurde, nicht mehr den ganzen Zulassungsprozess durchlaufen muss“, sagte Kyriakides der „Augsburger Allgemeinen“.
Der Kommissarin zufolge sollen bis Ende September mindestens 700 Millionen Dosen für die doppelte Impfung zur Verfügung stehen. Das sei mehr als genug für 70 Prozent der EU-Bevölkerung. Bis Ende Juni stünden 300 Millionen Dosen der bisher drei zugelassenen Impfstoffe für mehr als ein Drittel der EU-Bürger bereit. „Diese Zahl könnte sich sogar noch erhöhen, wenn der Impfstoff von Johnson&Johnson hinzukommt“, sagte Kyriakides.
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Neuseeland hat heute mit drei lokal übertragenen Fällen die ersten Corona-Neuinfektionen seit Januar gemeldet. Laut Chris Hipkins, dem Minister für Corona-Maßnahmen, handle es sich bei den Betroffenen um ein Paar und dessen Tochter in der Millionenstadt Auckland. Derzeit liefen Tests, um herauszufinden, ob die Infektionen von einer der neuen und besonders ansteckenden Corona-Varianten ausgelöst wurden.
Es sind die ersten Fälle seit 24.Januar, als bei einer aus Europa eingereisten Person nach Entlassung aus der obligatorischen zweiwöchigen Quarantäne Symptome auftraten und sie positiv getestet wurde. Zuvor hatte Neuseeland zwei Monate lang keine lokal übertragenen Fälle verzeichnet.
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Bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff muss der französische Pharmakonzern Sanofi einen erneuten Rückschlag einstecken. Das mit dem US-Partner Translate Bio entwickelte Vakzin werde in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen, sagte der Chef des Arzneimittelherstellers, Paul Hudson, der Zeitung „Le Journal du Dimanche“. Bisher war Sanofi davon ausgegangen, dass eine Zulassung schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 möglich sei.
Der Kandidat basiert auf der neuartigen mRNA-Technologie, die auch Pfizer und BioNTech sowie Moderna für ihre bereits zugelassenen Impfstoffe nutzen. Klinische Studien sollten noch in diesem Quartal beginnen. „Dieser Impfstoff wird nicht in diesem Jahr fertig sein, aber er könnte zu einem späteren Zeitpunkt von Nutzen sein – umso mehr, wenn der Kampf gegen Mutationen weitergeht“, sagte Hudson.
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