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Süß, bunt, aber oft nährstoffarm – Verbraucherzentrale warnt: Kinderkekse bestehen meist aus Weißmehl

Fabiano_Pimentel (CC0), Pixabay

Sie sind klein, bunt verpackt, oft mit Tierfiguren oder Comic-Helden verziert – und aus den meisten Supermarktregalen kaum wegzudenken: Kinderkekse. Doch was auf den ersten Blick nach einem harmlosen Snack aussieht, entpuppt sich beim genaueren Hinschauen als ernährungsphysiologisch wenig wertvoll.

Das zeigt ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale Bayern, der Kinderkekse genauer unter die Lupe genommen hat. Das Ergebnis: In den meisten Produkten steckt vor allem eins – nährstoffarmes Weißmehl.

Weißmehl statt Vollkorn – das steckt in den Keksen für Kinder

Insgesamt wurden 33 verschiedene Kinderkeks-Produkte aus Supermärkten, Drogerien und dem Bio-Handel untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd:

  • In 18 von 33 Kekssorten kommt überwiegend Weißmehl zum Einsatz.

  • Nur 7 Produkte bestehen vollständig aus nährstoffreichem Vollkornmehl.

  • Weitere 8 Produkte enthalten zumindest teilweise Vollkorn.

Dabei wäre genau das – laut Ernährungsexperten – für die gesunde Entwicklung von Kindern besonders wichtig.

Warum Vollkorn für Kinder so wichtig ist

Vollkornprodukte enthalten im Vergleich zu Weißmehl deutlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sie sättigen länger, unterstützen die Verdauung und helfen, gesunde Essgewohnheiten schon früh zu fördern.

„Gerade im Kindesalter wird der Geschmackssinn geprägt. Wer früh an Vollkorn gewöhnt ist, greift auch später eher zu gesünderen Alternativen“, betonen die Experten der Verbraucherzentrale.

Zucker bleibt Zucker – auch in Kinderkeksen

Auch bei anderen Inhaltsstoffen ist Vorsicht geboten: Viele Kekse werben mit Aussagen wie „mit wertvollem Getreide“ oder „besonders mild“. Doch oft steckt dahinter nicht mehr als Marketing.

Dinkel, beispielsweise, klingt zwar gesünder – ist aber nur dann nährstoffreicher, wenn es sich um Dinkel-Vollkornmehl handelt. Und auch Zucker bleibt Zucker – egal ob Honig, Fruchtsüße oder Sirup auf der Verpackung stehen.

Forderung an Hersteller: Mehr Vollkorn, weniger Werbetricks

Die Verbraucherzentrale fordert deshalb von Herstellern mehr Verantwortung: Kinderprodukte sollten nicht nur süß und bunt sein, sondern auch einen echten Mehrwert für die Gesundheit bieten. Ein höherer Anteil an Vollkornmehl wäre dabei ein wichtiger Schritt.

Außerdem wünschen sich die Verbraucherschützer strengere Regeln für die Werbung bei Kinderlebensmitteln – damit Eltern auf den ersten Blick erkennen, was wirklich drinsteckt.

Tipps für Eltern: So erkennen Sie bessere Kinderkekse

→ Achten Sie auf die Zutatenliste: Steht Vollkornmehl an erster Stelle?
→ Lassen Sie sich nicht von Slogans täuschen: Begriffe wie „wertvolles Getreide“ sind oft irreführend.
→ Prüfen Sie den Zuckeranteil: Weniger ist mehr.
→ Greifen Sie gezielt zu Vollkornvarianten – oder backen Sie selbst.

Fazit: Vollkorn gehört auch in den Kekskrümel

Kinder lieben Kekse – das ist völlig normal. Aber wenn schon süß, dann bitte mit mehr Substanz. Der Marktcheck zeigt deutlich: Es gibt viel Luft nach oben bei Kinderkeksen. Mehr Vollkorn, weniger Zucker und ehrliche Produktinformationen wären ein Gewinn für Eltern und vor allem für die Gesundheit unserer Kleinsten.

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