Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern plant einen bedeutenden Schritt in Richtung mehr Bürgernähe beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Ein neuer Gesetzentwurf, der verabschiedet werden soll, sieht eine direkte finanzielle Beteiligung von Anwohnern und Gemeinden an Windkraftanlagen vor. Ziel ist es, die Akzeptanz von Windparks vor Ort zu erhöhen – durch konkrete Vorteile für diejenigen, die in ihrer Nähe leben.
Künftig sollen Bürgerinnen und Bürger, die im Umkreis von 2,5 Kilometern um einen Windpark wohnen, Anspruch auf eine jährliche Zahlung erhalten. Finanziert wird diese aus den Erlösen der Windparkbetreiber: Bis zu 0,8 Cent pro erzeugter Kilowattstunde sollen an das direkte Umfeld der Anlagen abgeführt werden – ein Wert, der deutlich über den Vorgaben des Bundesgesetzes liegt.
Das Geld fließt dabei nicht nur in die Taschen der Anwohner, sondern auch an die betroffenen Gemeinden, die so zusätzliche Mittel für Infrastruktur, Bildung oder Klimaschutzprojekte erhalten können.
Energiepolitisch gilt das Vorhaben als zukunftsweisend. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Proteste gegen neue Windkraftprojekte – oft, weil Anwohner sich übergangen fühlten. Durch die finanzielle Teilhabe will das Land diesen Widerständen begegnen und die Windenergie als Chance für die Region sichtbar machen.
„Wer die Windräder sieht, soll auch davon profitieren“, heißt es aus Regierungskreisen. Der Schritt könnte nicht nur die Energiewende beschleunigen, sondern auch das Vertrauen in eine faire Verteilung der Gewinne aus erneuerbaren Energien stärken.