Der traditionsreiche Autozulieferer Continental treibt seinen strategischen Umbau weiter voran – und macht dabei deutlich: Die Zukunft des Konzerns liegt einzig im Reifengeschäft. Wie das Unternehmen mitteilte, plant der Vorstand nun auch die Verselbstständigung seiner Kunststofftechniksparte ContiTech. Damit nimmt Continental einen weiteren tiefgreifenden Einschnitt in seiner Konzernstruktur vor.
Ziel sei es, ContiTech als eigenständiges Unternehmen auszugliedern – über die konkrete Ausgestaltung, etwa durch einen Verkauf oder eine andere Form der Trennung, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Ein Verkauf gelte jedoch als wahrscheinlich, heißt es aus Konzernkreisen.
Bereits zuvor hatte der Automobilzulieferer angekündigt, sich von seiner gesamten Autozuliefersparte trennen zu wollen. Diese soll künftig als eigenes Unternehmen an die Börse gehen. Damit würde Continental zwei zentrale Unternehmensbereiche abstoßen – und sich vollständig auf das klassische Reifengeschäft konzentrieren, das seit jeher das Fundament der Marke bildet.
Der Konzern reagiert mit diesen Maßnahmen auf den zunehmenden Druck in der Automobilbranche, die sich im Umbruch befindet. Elektromobilität, Digitalisierung und ein weltweit härterer Wettbewerb zwingen auch etablierte Namen wie Continental zur Neuausrichtung. Der Rückzug aus den Bereichen außerhalb des Reifengeschäfts soll Effizienz schaffen und neue Investitionen ermöglichen.
Branchenexperten sehen den Schritt mit gemischten Gefühlen: Während einige die Fokussierung auf ein profitables Kerngeschäft begrüßen, warnen andere vor dem Risiko, langfristig an Innovationskraft und Diversifizierung zu verlieren.
Eines steht fest: Mit der Abspaltung von ContiTech und der Autozuliefersparte wird Continental zu einem deutlich schlankeren Unternehmen – mit klarem Fokus, aber auch neuen Herausforderungen.