Die Frostnächte der vergangenen Tage haben den deutschen Obstbauern offenbar weniger Sorgen bereitet als im Vorjahr. Laut Joerg Hilbers, Geschäftsführer der Fachgruppe Obstbau, ist die aktuelle Lage nicht mit der Frostkatastrophe von 2024 vergleichbar, bei der Ende April in einigen Regionen ganze Ernten verloren gingen.
Zwar sei es in den vergangenen Nächten bundesweit zu Frost gekommen, doch die Obstknospen befinden sich derzeit noch in einem weniger empfindlichen Entwicklungsstadium, so Hilbers gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dadurch seien sie weniger anfällig für Kälteeinwirkungen.
Entspannung für Obstbauern
Die vorsichtige Entwarnung sorgt für Erleichterung bei vielen Betrieben, die nach dem schwierigen Vorjahr auf eine stabile Erntesaison 2025 hoffen. Damals hatte der späte Frost insbesondere Apfel-, Kirsch- und Pfirsichplantagen schwer getroffen. In einigen Anbaugebieten wurde mehr als die Hälfte der Blüten zerstört.
In diesem Jahr sind die Temperaturen zwar gesunken, aber die Pflanzen hatten noch genug „natürlichen Frostschutz“, erklärt Hilbers. Sollte sich die Wetterlage in den kommenden Wochen stabilisieren, könnten viele Obstkulturen ohne größere Verluste in die Blüte- und Fruchtphase starten.
Ausblick bleibt vorsichtig
Trotz der positiven Zwischenbilanz bleibt der Blick auf das Frühjahr vorsichtig: Frühblüher wie Aprikosen und Pfirsiche bleiben empfindlich, und auch ein später Kälteeinbruch im April oder Mai kann regional noch massive Schäden verursachen.
Die Fachgruppe Obstbau appelliert an Politik und Verbraucher, Wetterrisiken stärker in die Wahrnehmung des heimischen Obstbaus einzubeziehen, um regionale Versorgungssicherheit und Produktionsbedingungen langfristig zu sichern.