Die MaKa Windkraft GmbH & Co. KG hat ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Aus Sicht eines Anlegers lässt sich dieser Abschluss wie folgt kritisch, aber fair einordnen:
1. Vermögenslage: Solide Kapitalstruktur, aber rückläufiger Substanzwert
Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von rund 3,77 Mio. EUR auf ca. 3,42 Mio. EUR. Dies ist vor allem auf die planmäßigen Abschreibungen im Anlagevermögen zurückzuführen, das um rund 263.000 EUR gefallen ist. Das weist darauf hin, dass keine substanziellen Neuinvestitionen erfolgt sind – was für einen abgeschlossenen Windparkbetrieb nicht unüblich ist. Allerdings muss man beachten, dass dies langfristig zu einer Substanzschmälerung führen kann, wenn keine Werterhaltungsmaßnahmen getroffen werden.
2. Eigenkapitalquote: Sehr hoch, aber perspektivisch zu hinterfragen
Mit einem Eigenkapitalanteil von rund 97 % zeigt die Gesellschaft eine äußerst solide Finanzierung. Dies ist grundsätzlich positiv zu bewerten, da es finanzielle Stabilität signalisiert und das Risiko für Fremdkapitalgeber gering ist. Für Anleger stellt sich jedoch die Frage, ob nicht ein Teil des Kapitals besser als Liquiditätsreserve oder zur Rücklagenbildung (z. B. für Rückbauverpflichtungen oder technische Modernisierungen) hätte verwendet werden können.
3. Liquidität: Rückläufig, aber weiterhin ausreichend
Der Kassenbestand sank um etwa 98.000 EUR auf rund 434.000 EUR. Dies kann zwar auf Ausschüttungen, Tilgungen oder laufende Betriebsaufwendungen zurückzuführen sein, ist aber angesichts der weiterhin hohen Liquidität kein Warnsignal. Allerdings ist für Anleger von Interesse, ob Ausschüttungen geplant oder vorgenommen wurden – diese Information fehlt im vorliegenden Abschluss.
4. Ertragslage: Keine konkreten Angaben – mangelnde Transparenz
Kritisch muss aus Anlegersicht angemerkt werden, dass weder eine Gewinn- und Verlustrechnung noch Angaben zum Jahresüberschuss enthalten sind. Auch Informationen über Stromerträge, Einspeisemengen oder Vergütungssätze fehlen vollständig. Ohne diese Kerndaten lässt sich die Rentabilität des Investments kaum beurteilen. In einem Jahresabschluss aus Anlegersicht wäre mehr Transparenz notwendig – etwa zur Entwicklung der Einspeisevergütungen oder Betriebskosten.
5. Rückstellungen: Gesunken, ohne nähere Erläuterung
Die Rückstellungen haben sich um rund 43 % verringert (von 122.591 EUR auf 69.727 EUR). Es bleibt unklar, ob dies auf gezahlte Rückbauverpflichtungen, Steuerzahlungen oder reduzierte Bewertungsansätze zurückzuführen ist. Gerade Rückstellungen für Rückbau oder Instandhaltung sind bei Windkraftprojekten wesentlich – fehlende Angaben hierzu sind für Anleger nachteilig.
6. Verbindlichkeiten: Sehr gering, keine Finanzierungsrisiken
Die Gesellschaft ist praktisch schuldenfrei – ein sehr positiver Aspekt. Die wenigen verbliebenen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind geringfügig (ca. 37.500 EUR) und unproblematisch. Allerdings fehlt auch hier eine Angabe, woraus diese resultieren – etwa Lieferverträge, Steuerforderungen oder andere laufende Verpflichtungen.
7. Beschäftigung & Verwaltung: Kein operatives Personal
Die Gesellschaft hatte im Geschäftsjahr keine Beschäftigten. Dies ist bei Windparkfonds üblich und spricht für ein schlankes Verwaltungsmodell, kann aber auch bedeuten, dass externe Dienstleister (z. B. Betriebsführung) eine größere Rolle spielen – deren Kosten und Leistungen werden jedoch nicht aufgeführt.
Fazit für Anleger:
Die MaKa Windkraft GmbH & Co. KG Windpark Holzhausen weist weiterhin eine sehr solide finanzielle Grundlage auf. Besonders hervorzuheben sind die hohe Eigenkapitalquote und ausreichende Liquidität. Allerdings mangelt es dem Abschluss an Transparenz bezüglich der Ertragslage und operativen Details. Für Anleger wäre eine nachvollziehbare Darstellung von Stromerträgen, Ausschüttungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wünschenswert. Ohne diese Angaben bleibt eine Bewertung der tatsächlichen Wirtschaftlichkeit und Perspektiven der Beteiligung unvollständig.
Empfehlung:
Ein vertiefender Dialog mit der Geschäftsführung oder dem Treuhänder zur Klärung der Ertragszahlen und zur Ausschüttungspolitik ist aus Anlegersicht empfehlenswert. Auch sollte hinterfragt werden, ob Rückbauverpflichtungen ausreichend berücksichtigt und Rücklagen gebildet wurden.