Die US-amerikanischen Aktienmärkte haben in den letzten Tagen starke Verluste erlitten – die heftigsten seit Beginn der Corona-Pandemie. Auslöser war die Ankündigung umfassender neuer Zollpläne durch Ex-Präsident Donald Trump, die internationale Märkte verunsicherten.
Seit Mitte Februar sind die Kursgewinne eines gesamten Jahres ausgelöscht worden. Innerhalb von nur zwei Handelstagen fiel der Dow Jones Industrial Average um 9,2 %, der S&P 500 um 10,5 % und der technologieorientierte Nasdaq um 11,4 %. Auch ein überraschend positiver Arbeitsmarktbericht mit 228.000 neuen Stellen und einer leichten Erhöhung der Arbeitslosenquote auf 4,2 % konnte den Kursrutsch nicht bremsen.
Besonders belastend wirkte die Antwort Chinas auf Trumps Zollpolitik: Das Land kündigte Vergeltungszölle in Höhe von 34 % auf US-Produkte an. Der Chefökonom der Comerica Bank, Bill Adams, kommentierte, dass der Arbeitsmarktbericht „wenig Trost spendet, wenn der Aktienmarkt die Gewinne des letzten Jahres in zwei Tagen verliert“.
Im historischen Vergleich ist dies der schlimmste Einbruch seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie, als der S&P 500 in 13 Handelstagen um 28,5 % fiel. Damals folgte jedoch eine schnelle Erholung durch staatliche Hilfsmaßnahmen.
Im Gegensatz zum Börsenaufschwung nach Trumps Wahl, als der S&P 500 um 4,5 % stieg, herrscht nun Ernüchterung. Seit dem 19. Februar fiel der Index um 17,4 %, was auf Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen der neuen Handelspolitik zurückzuführen ist.
Laut Oxford Economics könnte der durchschnittliche US-Zollsatz auf 24 % steigen – ein Niveau, das zuletzt in den 1930er Jahren erreicht wurde. Dies dürfte die Inflation auf 4,5 % hochtreiben und das Wirtschaftswachstum auf 1,3 % abbremsen.
Adams warnte abschließend: „Die Konsumausgaben wohlhabender Amerikaner hielten die Wirtschaft trotz hoher Preise am Laufen. Doch wenn sich der Börsencrash fortsetzt, wird dieses Vertrauen schwinden.“