Die wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und China spitzen sich weiter zu – und mit ihnen wachsen die Sorgen vor einem weltweiten Abschwung. Führende Ökonomen schlagen Alarm: Der sich verschärfende Handelskrieg könnte die globale Konjunktur in eine Rezession stürzen.
„Eine globale Rezession ist nicht mehr auszuschließen“, warnt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nehme weiter Fahrt auf – „der globale Handelskrieg läuft sich warm“, so Gitzel weiter.
Auch Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, spricht von einem bereits laufenden Handelskrieg, dessen Folgen zunehmend spürbar werden. Die jüngsten Zollerhöhungen, Importbeschränkungen und geopolitischen Spannungen verschärfen nicht nur das Verhältnis zwischen Washington und Peking, sondern bremsen weltweit Investitionen und Lieferketten.
Besonders betroffen: exportabhängige Volkswirtschaften wie Deutschland. Carsten Brzeski, Chefökonom der ING, sieht eine gefährliche „Eskalationsspirale“, die nicht nur das Wachstum dämpft, sondern auch die Inflation anheizt: „Für die deutsche Wirtschaft bedeutet das, dass der Inflationsdruck zunehmen wird, während die Nachfrage gleichzeitig sinkt.“
Der Handelskonflikt trifft also auf eine ohnehin fragile weltwirtschaftliche Lage – und verstärkt Unsicherheiten in Industrie, Handel und Finanzmärkten. Viele Experten fordern daher diplomatische Bemühungen, um die Spirale aus Zöllen, Gegenzöllen und politischen Drohgebärden zu durchbrechen, bevor die wirtschaftlichen Folgen unumkehrbar werden.