Auf dem renommierten Kreuzfahrtschiff „Queen Mary 2“ ist es zu einem großflächigen Ausbruch des hochansteckenden Norovirus gekommen. Wie die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mitteilte, wurden bislang 224 Passagiere sowie 17 Crew-Mitglieder mit typischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfen registriert.
Die ersten Krankheitsfälle traten laut CDC nach einem Zwischenstopp in New York im März auf. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Schiff auf einer 29-tägigen Reise, die mehrere internationale Häfen umfasst. Die „Queen Mary 2“, ein Flaggschiff der Reederei Cunard Line, war mit über 2.500 Passagieren und zahlreichen Besatzungsmitgliedern unterwegs.
Nach Bekanntwerden der Erkrankungen ergriff die Schiffsleitung umgehend umfassende Hygienemaßnahmen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Die betroffenen Personen wurden an Bord isoliert, Gemeinschaftsbereiche unterlagen verstärkten Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, und das Bordpersonal wurde zusätzlich für den Umgang mit infektiösen Erkrankungen sensibilisiert. Auch die Essensausgabe und allgemeine Abläufe im Service wurden angepasst.
Die CDC entsandte im Rahmen ihrer Zuständigkeit für internationale Schiffe, die in US-amerikanische Häfen einlaufen, ein Inspektionsteam, um die Lage an Bord zu bewerten und die Einhaltung der Infektionsschutzprotokolle zu prüfen. Die Reederei kooperiert laut CDC vollumfänglich mit den Behörden.
Das Norovirus zählt zu den weltweit häufigsten Erregern von Magen-Darm-Infektionen und ist besonders in geschlossenen Systemen wie Kreuzfahrtschiffen, Pflegeheimen oder Schulen eine ernstzunehmende Herausforderung. Die Inkubationszeit ist kurz – meist 12 bis 48 Stunden – und die Übertragung erfolgt leicht über direkten Kontakt, verunreinigte Oberflächen oder kontaminierte Lebensmittel.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass der Ausbruch schwerwiegende gesundheitliche Folgen über die typischen Symptome hinaus nach sich gezogen hat. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage wieder ab. Dennoch wird der Vorfall in der Kreuzfahrtbranche aufmerksam beobachtet, da das Norovirus bei früheren Fällen zu massiven Reiseunterbrechungen, Rückerstattungen und Reputationsschäden geführt hat.
Die „Queen Mary 2“ setzt ihre Reise nach bisherigen Angaben fort. Passagiere und Crew werden weiterhin medizinisch betreut, und es wird regelmäßig über den Gesundheitszustand der Reisenden berichtet. Die CDC will die Entwicklung engmaschig begleiten und weitere Maßnahmen veranlassen, falls sich die Lage verschärfen sollte.
Für künftige Gäste und die Kreuzfahrtbranche insgesamt unterstreicht der Vorfall erneut die Bedeutung strenger Hygienestandards und transparenter Kommunikation im Umgang mit infektiösen Erkrankungen an Bord.