Die EU-Kommission hat eine empfindliche Kartellstrafe in Höhe von insgesamt 460 Millionen Euro gegen mehrere große Autohersteller und den europäischen Branchenverband verhängt. Grund: Illegale Absprachen zur Entsorgung von Altautos.
Was genau war passiert?
Nach Angaben der EU-Kommission hatten 16 große Automobilkonzerne in unzulässiger Weise vereinbart, wie schrottreife Fahrzeuge gesammelt, behandelt und verwertet werden sollen. Diese Kartellabsprachen beeinträchtigten insbesondere Recyclingunternehmen, die durch die einheitlich abgestimmten Bedingungen wirtschaftlich benachteiligt wurden. Auch Verbraucher mussten letztlich Nachteile in Kauf nehmen.
Die größten Zahler:
- Volkswagen: 127 Millionen Euro
- BMW: 25 Millionen Euro
Der Hersteller Mercedes-Benz geht als sogenannter Kronzeuge leer aus – der Konzern hatte die Absprachen offengelegt und ist somit straffrei geblieben.
EU-Kommissarin: „Kein Platz für Absprachen“
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte, dass es keinen Platz für derartige Kooperationen gebe, wenn sie den Wettbewerb untergraben. „Die Umweltziele Europas dürfen nicht durch illegale Preis- oder Mengenabsprachen gefährdet werden – vor allem nicht im Bereich Recycling, wo Innovation und Wettbewerb so dringend gebraucht werden“, erklärte sie.
Was bedeutet das?
Das Urteil sendet ein klares Signal: Auch in Fragen der Umweltverantwortung und Kreislaufwirtschaft dürfen große Konzerne nicht untereinander Vereinbarungen treffen, die Wettbewerb und Transparenz verhindern. Die EU macht damit erneut deutlich, dass Klimaschutz und Marktregeln Hand in Hand gehen müssen – auch bei der Frage, was mit unseren Autos passiert, wenn sie ausgedient haben.