Aktenzeichen: 55 IN 19/25
Im laufenden Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Schlote Harzgerode GmbH, mit Sitz in der Aluminiumallee 1, 06493 Harzgerode, hat das Amtsgericht Hildesheim am 21. März 2025 eine weitere bedeutende Entscheidung getroffen: Der bereits am 19. März eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter erhält nun zusätzliche Befugnisse, um die Forderungen des Unternehmens wirksam zu sichern.
Die Gesellschaft, geführt von Geschäftsführer Jürgen Schlote, ist beim Amtsgericht Stendal unter der Registernummer HRB 24166 eingetragen. Mit dem aktuellen Beschluss reagiert das Gericht auf die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens vor einem weiteren Verfall zu bewahren.
Konkret wurde angeordnet, dass sämtliche Forderungen der Schlote Harzgerode GmbH aus Lieferungen und Leistungen – unabhängig vom Kunden – nicht von aus- oder absonderungsberechtigten Gläubigern verwertet oder eingezogen werden dürfen. Dies betrifft insbesondere Forderungen gegenüber Kunden mit den Anfangsbuchstaben A bis Z, also das gesamte Forderungsportfolio.
Zugleich wurde der vorläufige Insolvenzverwalter ausdrücklich ermächtigt, diese Forderungen selbst auf ein Treuhandkonto einzuziehen. Diese Maßnahme sichert den kontrollierten Mittelzufluss und gewährleistet, dass sämtliche Erlöse ausschließlich der Insolvenzmasse zugeführt werden – im Interesse aller Gläubiger.
Mit dieser gerichtlichen Verfügung wird der Insolvenzverwalter in eine aktivere Rolle versetzt. Er kann nicht nur überwachen, sondern auch operativ handeln, um den finanziellen Überblick zu behalten und eine bestmögliche Ausgangslage für die mögliche Eröffnung des Verfahrens zu schaffen.
Transparenz und Einsicht
Der vollständige Beschluss kann wie üblich in der Geschäftsstelle des Insolvenzgerichts Hildesheim eingesehen werden. Weitere Schritte im Verfahren, wie die Entscheidung über die endgültige Eröffnung des Insolvenzverfahrens, stehen noch aus und werden voraussichtlich in den kommenden Wochen getroffen.
Ausblick
Mit dieser Maßnahme ist ein bedeutender Schritt zur Stabilisierung der finanziellen Lage der Schlote Harzgerode GmbH erfolgt. Die gerichtliche Absicherung der Forderungen stärkt die Handlungsfähigkeit des vorläufigen Insolvenzverwalters und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Gläubiger im weiteren Verlauf zumindest teilweise befriedigt werden können.
Ob eine nachhaltige Sanierung oder eine geordnete Abwicklung bevorsteht, wird maßgeblich von der Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse durch den Insolvenzverwalter abhängen.