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„Früher ham’s sich nur beim Schafkopfen angebrüllt“

marca_propaganda (CC0), Pixabay

Ein Interview mit Bürger Hans Dampf über die AfD und den Bundestag

Herr Dampf, die AfD ist jetzt stärkste Oppositionspartei. Wie finden Sie das?

Hans Dampf: Joa mei, was soll ich sagen – es wird halt nicht langweilig. Früher war der Bundestag wie so a lauwarmer Frühschoppen. Jetzt wird’s eher wie im Bierzelt nach dem dritten Maß: laut, aggressiv und jeder meint, er hat den besten Spruch. Dass die AfD jetzt die größte Oppositionsbank besetzt, bringt Stimmung – nur leider nicht die, die ich mir wünschen würde.

Was meinen Sie damit?

Dampf: Naja, wenn Frau Weidel schon ankündigt, „wir jagen die anderen“, dann klingt das für mich eher nach Stammtisch-Pöbelei als nach Parlamentsarbeit. Ich dachte immer, da geht’s ums Diskutieren und um Argumente – aber anscheinend geht’s jetzt eher um das große Halali im Bundestag. Fehlt nur noch, dass einer mit der Jagdtrompete reinmarschiert.

Die AfD ist auch auf Social Media sehr aktiv und spricht damit viele Jüngere an.

Dampf: Klar, die AfD hat TikTok entdeckt. Ich sag’s mal so: Wer früher „Bravo“ gelesen hat, schaut sich jetzt Clips von AfD-Politikern an, die ihre Reden aus dem Plenarsaal mit fetten Beats unterlegen. Fehlt nur noch, dass Frau Weidel demnächst beim Reel ein paar Dance-Moves einbaut. Aber im Ernst: Das ist gefährlich, weil die Leute oft gar nicht merken, wie plump die Botschaften dahinter sind.

Die AfD bekommt jetzt mehr Redezeit und Personal. Was bedeutet das für den Bundestag?

Dampf: Mehr Redezeit heißt auch mehr Gelegenheit für laute Parolen. Die AfD wird jetzt also nicht nur öfter sprechen, sondern sich auch noch schneller auf Instagram selbst bejubeln können. Ich hoffe bloß, dass der Rest vom Bundestag nicht anfängt, sich gegenseitig TikTok-Challenges zu stellen, um dagegenzuhalten.

Wie stehen Sie zu der Debatte um den Bundestagsvizepräsidenten?

Dampf: Schwierige Kiste. Einerseits sag ich mir: Wenn sie schon drin sind, muss man sie auch wie alle anderen behandeln. Andererseits – wenn die halt Kandidaten aufstellen, die geschichtlich ein bissl zu viel Verständnis für finstere Zeiten zeigen, dann sag ich auch: Nein, danke. Am Ende wär’s vielleicht besser, die würden einfach den Vizepräsidenten bei „Bauer sucht Frau“ auslosen – da kommt wenigstens einer mit Herzblut raus.

Die AfD und die Linke haben jetzt eine Sperrminorität. Beunruhigt Sie das?

Dampf: Na klar. Ich mein, das ist wie beim Fußball: Wenn sich zwei Underdogs zusammentun, können sie plötzlich das Spiel kippen. Nur dass hier das Spielfeld das Grundgesetz ist und da hört der Spaß für mich auf. Ich mag ja Diskussionen, aber Dauerblockadepolitik geht mir auf den Senkel – da macht selbst der politische Frühschoppen keinen Spaß mehr.

Herr Dampf, zum Schluss: Haben Sie noch einen Wunsch für die neue Oppositionslandschaft?

Dampf: Ja. Mehr Köpfchen, weniger Krawall. Und vielleicht ein paar Beruhigungstees im Plenarsaal verteilen – Kamille für alle!

Vielen Dank, Herr Dampf!

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