1. Finanzielle Lage und Kapitalstruktur
Eigenkapitalentwicklung
- Das Eigenkapital ist von 180.317 € auf 97.386 € gesunken – ein Rückgang um ca. 46%!
- Die Rücklagen schrumpften um 83.000 €, während die Kapitalanteile der Kommanditisten unverändert bei 2.556 € blieben.
- Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass laufende Verluste oder Ausschüttungen das Eigenkapital stark belastet haben.
Anlage- und Umlaufvermögen
- Sachanlagen gingen von 95.151 € auf 78.719 € zurück – ein Rückgang von 17%, was wahrscheinlich auf Abschreibungen zurückzuführen ist.
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen von 140.277 € auf 186.856 € (+33%), was auf offene Zahlungen oder gestiegene Geschäftstätigkeit hindeutet.
- Liquide Mittel sanken drastisch von 244.518 € auf 94.814 € – ein Rückgang von 61%, was ein möglicher Liquiditätsengpass sein könnte.
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
- Rückstellungen sanken von 236.368 € auf 193.625 € (-18%).
- Verbindlichkeiten sind mit 126.402 € fast konstant geblieben, wobei ein großer Anteil davon gegenüber Gesellschaftern (91.761 €) besteht.
- Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten beträgt maximal ein Jahr, was bedeutet, dass kurzfristig eine Refinanzierung oder Tilgung notwendig sein könnte.
2. Rentabilität und Risikoanalyse
Ertragslage
- Die stark gesunkenen Rücklagen und das reduzierte Eigenkapital deuten darauf hin, dass das Unternehmen möglicherweise Verluste gemacht hat.
- Es fehlen jedoch eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) sowie Angaben zu Umsätzen, weshalb keine detaillierte Beurteilung der Rentabilität möglich ist.
- Der drastische Rückgang der liquiden Mittel könnte auf laufende Defizite, hohe Betriebskosten oder Ausschüttungen an Gesellschafter hindeuten.
Kapitalstruktur & Haftungsrisiko
- Das Unternehmen hat sehr wenig Eigenkapital (nur 97.386 € auf 417.413 € Bilanzsumme) → Eigenkapitalquote von nur ca. 23%!
- Zum Vergleich: Die Windpark Steinbacher Höhe GmbH & Co. KG hatte eine Eigenkapitalquote von über 80%.
- Ein niedriges Eigenkapital birgt ein hohes Insolvenzrisiko, da das Unternehmen wenig finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ereignisse hat.
- Anleger (Kommanditisten) haften formal nur mit ihrer Einlage, sollten aber prüfen, ob sie im Ernstfall Nachschüsse leisten müssten.
Finanzierung & Sicherheiten
- Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte abgesichert, was bedeutet, dass das Unternehmen keine klassischen Bankkredite mit Sicherheiten laufen hat.
- Ein Großteil der Schulden besteht gegenüber Gesellschaftern (91.761 €) – ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen möglicherweise keine externen Finanzierungen erhält und stattdessen auf Gesellschafterdarlehen angewiesen ist.
- Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bankfinanzierung schwierig ist oder hohe Risiken gesehen werden.
3. Unternehmensführung und Transparenz
Geschäftsführung
- Die Gesellschaft wird von Andrea Coners und Ludger Claaßen geführt, die beide von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit sind (sie dürfen also Geschäfte mit sich selbst abschließen).
- Dies ist kein direkter Nachteil, aber Anleger sollten sich bewusst sein, dass interne Entscheidungen nicht immer unabhängig geprüft werden.
Fehlende GuV und Geschäftsprognosen
- Ohne eine GuV ist nicht ersichtlich, ob der Windpark Gewinne erzielt oder Verluste macht.
- Es gibt keine Prognosen oder strategischen Aussagen zur Zukunft des Unternehmens.
- Das Fehlen dieser Angaben macht es für Anleger schwer, die wirtschaftliche Perspektive einzuschätzen.
4. Fazit für Anleger
✅ Positive Aspekte
✔ Geringe Fremdverbindlichkeiten → keine hohen Zinsbelastungen.
✔ Keine besicherten Bankkredite → Windkraftanlagen sind nicht als Sicherheiten verpfändet.
✔ Verbindlichkeiten bestehen größtenteils gegenüber Gesellschaftern, was Flexibilität bieten kann.
⚠️ Kritische Aspekte
❌ Eigenkapital sank um 46% → Risiko für Anleger steigt.
❌ Eigenkapitalquote von nur 23% → geringe Krisenfestigkeit.
❌ Drastischer Rückgang der liquiden Mittel (-61%) → potenzieller Liquiditätsengpass.
❌ Fehlende Angaben zur Rentabilität (keine GuV, keine Umsatzzahlen) → unklar, ob das Unternehmen überhaupt Gewinne erzielt.
❌ Hohe Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen → Schwierigkeiten bei externer Finanzierung?
📌 Empfehlung für Anleger:
- Ohne eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) sowie Cashflow-Daten ist eine fundierte Investitionsentscheidung kaum möglich.
- Die geringe Eigenkapitalquote und der hohe Rückgang der liquiden Mittel sind Warnsignale.
- Anleger sollten sich über mögliche Nachschusspflichten genau informieren.
- Falls eine Investition in Betracht gezogen wird, sollten aktuelle Geschäftszahlen, Pläne zur Finanzstabilisierung und zukünftige Ertragsprognosen eingefordert werden.
🔴 Fazit: Hohe Risiken, unklare Ertragslage, sinkende Liquidität – für konservative Anleger nicht empfehlenswert.