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Analyse des Jahresabschlusses: Windpark-Abens-Nord GmbH & Co. KG, Burhafe

geralt (CC0), Pixabay

1. Finanzielle Lage und Kapitalstruktur

Eigenkapitalentwicklung

  • Das Eigenkapital ist dramatisch gesunken, von 8,7 Mio. € auf 2,3 Mio. € – ein Rückgang um 74%!
  • Dies deutet auf erhebliche Kapitalverluste, Entnahmen oder Verluste aus dem Geschäftsbetrieb hin.
  • Kein Bilanzgewinn ausgewiesen, was bedeutet, dass es entweder keine Gewinne gab oder diese zur Deckung von Verlusten verwendet wurden.

Anlage- und Umlaufvermögen

  • Sachanlagen sanken von 20,57 Mio. € auf 18,22 Mio. € (-11%), was auf Abschreibungen oder eine mögliche Veräußerung von Anlagen zurückzuführen sein könnte.
  • Forderungen sanken um 52% auf 1,02 Mio. €, was auf eine reduzierte Geschäftstätigkeit oder eine straffere Forderungsverwaltung hinweisen könnte.
  • Liquide Mittel gingen von 4,3 Mio. € auf 3,4 Mio. € zurück (-20%), was auf Mittelabflüsse zur Deckung von Kosten oder Tilgungen schließen lässt.

Rückstellungen und Verbindlichkeiten

  • Rückstellungen reduzierten sich um ca. 58%, was auf geringere erwartete Risiken oder abgebaute Verpflichtungen hinweisen könnte.
  • Extrem hoher Anstieg der Verbindlichkeiten: 20,7 Mio. € (Vorjahr: 18,1 Mio. €)+14%!
  • 5,3 Mio. € der Schulden bestehen gegenüber Gesellschaftern, was darauf hindeutet, dass die Gesellschafter das Unternehmen finanziell stützen müssen.
  • 2,87 Mio. € der Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von über 5 Jahren, was auf eine langfristige Finanzierung hindeutet.
  • 15,37 Mio. € der Verbindlichkeiten sind durch Sicherheiten (z. B. Windkraftanlagen) gedeckt, was bedeutet, dass bei finanziellen Problemen die Sicherheiten verwertet werden könnten.

2. Rentabilität und Risikoanalyse

Ertragslage

  • Kein Bilanzgewinn ausgewiesen, was darauf hindeutet, dass die Gesellschaft nicht profitabel arbeitet oder alle Gewinne für Tilgungen oder Rückstellungen verwendet wurden.
  • Sinkendes Eigenkapital und steigende Schulden sind ein Warnsignal für Investoren.
  • Fehlende Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erschwert eine genaue Analyse der Ertragslage.

Kapitalstruktur & Haftungsrisiko

  • Extreme Verschuldung: 20,7 Mio. € auf 23,4 Mio. € Bilanzsumme → Fremdkapitalquote von ca. 88%!
  • Dies bedeutet, dass das Unternehmen stark auf Fremdfinanzierung angewiesen ist und wenig eigenen finanziellen Spielraum hat.
  • Kommanditisten haften nur mit ihrer Einlage, aber eine starke Überschuldung kann zu Kapitalerhöhungen oder weiteren Finanzierungsmaßnahmen führen.

Liquiditätslage

  • Rückgang der liquiden Mittel um 20% ist ein Warnzeichen.
  • Es ist unklar, ob das Unternehmen ausreichend operative Einnahmen generiert, um laufende Verbindlichkeiten zu bedienen.
  • Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten (20,7 Mio. € innerhalb eines Jahres fällig!) bedeuten ein potenzielles Refinanzierungsrisiko.

3. Unternehmensführung und Transparenz

Geschäftsführung

  • Die Gesellschaft wird von Gerd Puse und Hajo de Buhr geführt.
  • Keine Angaben zu strategischen Maßnahmen oder geplanten Maßnahmen zur Stabilisierung der finanziellen Lage.

Fehlende GuV und Geschäftsprognosen

  • Ohne eine GuV bleibt unklar, wie hoch die Einnahmen und Betriebskosten sind.
  • Es fehlen Prognosen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung, was für Anleger problematisch ist.

4. Fazit für Anleger

Positive Aspekte
Langfristige Finanzierung vorhanden (2,87 Mio. € Verbindlichkeiten mit Laufzeit über 5 Jahre).
Gesellschafter unterstützen das Unternehmen finanziell (5,3 Mio. € Darlehen von Gesellschaftern).
Betrieb wird anscheinend weitergeführt, keine akuten Insolvenzsignale.

⚠️ Kritische Aspekte
Eigenkapital drastisch gesunken (-74%) → erhöhtes Insolvenzrisiko.
Extrem hohe Fremdkapitalquote (88%) → hohe Abhängigkeit von Schulden.
Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten (20,7 Mio. € in einem Jahr fällig!) → Refinanzierungsrisiko.
Kein Bilanzgewinn und keine GuV → Rentabilität unklar.
Sinkende Liquidität (-20%) → potenzieller Cashflow-Engpass.
Große Teile der Schulden (15,37 Mio. €) sind besichert → bei Zahlungsausfällen droht die Verwertung der Sicherheiten.

📌 Empfehlung für Anleger:

  • Hohe finanzielle Risiken durch sinkendes Eigenkapital und steigende Schulden.
  • Die enorme kurzfristige Verschuldung (20,7 Mio. €) könnte zu Liquiditätsproblemen führen.
  • Anleger sollten die Ertragskraft genau prüfen und auf eine vollständige GuV bestehen.
  • Ohne konkrete Maßnahmen zur finanziellen Stabilisierung ist eine Investition mit erheblichen Risiken verbunden.

🔴 Fazit: Hohe Schulden, sinkendes Eigenkapital, unklare Rentabilität – für risikoscheue Anleger nicht empfehlenswert.

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