Dark Mode Light Mode

Porsche SE verbucht Milliardenverlust – Abschreibungen auf VW-Beteiligung belasten Bilanz

MarleneBitzer (CC0), Pixabay

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), die Mehrheitsaktionärin der Volkswagen AG und der Porsche AG, hat für das Jahr 2024 einen historischen Milliardenverlust erlitten. Wie das Unternehmen mitteilte, beläuft sich der Fehlbetrag nach Steuern auf rund 20 Milliarden Euro. Hauptgrund für das negative Ergebnis sind massive Abschreibungen auf die Beteiligungen an Volkswagen und der Porsche AG, die insbesondere durch den stark gesunkenen Börsenwert von Volkswagen bedingt sind.

Wertberichtigung auf VW-Beteiligung von fast 20 Milliarden Euro
Der mit Abstand größte Einflussfaktor für den Rekordverlust ist eine drastische Wertberichtigung des Buchwerts der VW-Beteiligung. Laut Porsche SE beläuft sich diese Abschreibung auf minus 19,9 Milliarden Euro. Diese Korrektur spiegelt die schwache Kursentwicklung der Volkswagen-Aktie wider, die im Jahr 2024 erheblich an Wert verloren hat.

Mehrere Faktoren haben den Kurs der Volkswagen AG belastet:

Wirtschaftliche Unsicherheiten: Der globale Automobilmarkt kämpft mit steigenden Produktionskosten, Lieferkettenproblemen und einer nachlassenden Nachfrage in wichtigen Märkten wie China und Europa.
Herausforderungen in der Elektromobilität: Volkswagen investiert massiv in den Umbau hin zur Elektromobilität, kämpft jedoch mit niedrigen Margen, hohem Konkurrenzdruck und schleppendem Absatz von E-Modellen.
Unternehmensinterne Probleme: Die VW-Kernmarke steht unter Druck, ihre Profitabilität zu steigern, während der Konzern sich strategisch neu aufstellen muss. Zudem gab es in den vergangenen Monaten wiederholt Berichte über interne Spannungen innerhalb des Managements.
Keine direkten Auswirkungen auf die Liquidität – Langfristige Strategie bleibt bestehen
Obwohl der Verlust auf dem Papier enorm erscheint, betont die Porsche SE, dass es sich um eine nicht zahlungswirksame Abschreibung handelt. Das bedeutet, dass die finanziellen Mittel der Holding nicht unmittelbar betroffen sind. Die Porsche SE verweist darauf, dass ihre langfristige Beteiligungsstrategie weiterhin unverändert bleibt und sie ihre Mehrheitsbeteiligung an Volkswagen nicht infrage stellt.

Dennoch hat der hohe Abschreibungsbedarf zur Folge, dass sich das Eigenkapital der Porsche SE deutlich verringert. Das Unternehmen finanziert sich hauptsächlich über seine Beteiligungen an Volkswagen und der Porsche AG. Während die Porsche AG vergleichsweise stabil aufgestellt ist, bleibt die Abhängigkeit von Volkswagen ein zentrales Risiko für die Holding.

Reaktion der Märkte und Ausblick
Die Anleger reagierten besorgt auf die Veröffentlichung der Zahlen. Die Aktie der Porsche SE verzeichnete nach der Ankündigung des Milliardenverlusts deutliche Kursverluste. Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Aktienkurs unter der anhaltenden Schwäche der Volkswagen-Aktie gelitten.

Analysten sehen die Zukunft der Porsche SE eng verknüpft mit der weiteren Entwicklung von Volkswagen. Sollte sich der Wolfsburger Autokonzern operativ stabilisieren und seine Marktstellung in der Elektromobilität verbessern, könnte dies langfristig zu einer Wiederaufwertung der Beteiligung führen. Kurzfristig bleibt das Umfeld jedoch herausfordernd, da die strukturellen Probleme in der Automobilbranche weiterhin ungelöst sind.

Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt die Porsche SE ein Schlüsselaktionär bei Volkswagen. Die Familie Porsche/Piëch hält über die Holding 53,3 % der Stammaktien an der Volkswagen AG und hat somit erheblichen Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Konzerns. Wie sich dieser Einfluss künftig auswirkt, hängt jedoch maßgeblich von der wirtschaftlichen Entwicklung der Volkswagen AG ab.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Wie sicher ist das Investment in das neue Unterkunftsportal-Projekt?

Next Post

Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Wie sicher ist das Investment in Ferienhaus-mit-Pool.de?