Aktenzeichen: 92 IN 9/25
Das Amtsgericht Stralsund hat am 7. März 2025 im Rahmen des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Sightseeing Trains Rügen GmbH eine wegweisende Entscheidung getroffen. Um die Betriebsfortführung des Unternehmens vorerst zu ermöglichen, wurde der vorläufige Insolvenzverwalter ermächtigt, Verbindlichkeiten in Höhe von bis zu 14.000 Euro einzugehen.
Die Sightseeing Trains Rügen GmbH mit Sitz im Ostseebad Binz ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stralsund unter der Nummer HRB 8801 eingetragen und wird durch die Geschäftsführer Katrin Kaufmann Fontana Rosa und Roger Pieniak vertreten. Das Unternehmen ist insbesondere für seine touristischen Zugverkehre auf der Insel Rügen bekannt.
Die nun beschlossene finanzielle Handlungsbefugnis des vorläufigen Insolvenzverwalters erstreckt sich auf gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs, darunter:
- Fortführung der Finanzbuchhaltung für den Zeitraum ab November 2024 in Höhe von bis zu 8.500 Euro,
- Erstellung einer Liquiditätsplanung mit verschiedenen Auftragsszenarien in Höhe von bis zu 3.000 Euro,
- Durchführung eines M&A-Prozesses zur möglichen Sanierung des Unternehmens in Höhe von bis zu 2.500 Euro.
Diese Maßnahmen sollen eine geordnete Verwaltung der Unternehmensfinanzen ermöglichen und zugleich die Chancen auf eine wirtschaftliche Sanierung ausloten.
Betroffene Gläubiger sowie die Schuldnerin selbst haben die Möglichkeit, innerhalb einer Notfrist von zwei Wochen eine sofortige Beschwerde gegen diese Entscheidung beim Amtsgericht Stralsund einzulegen. Die Frist beginnt mit der Zustellung oder der öffentlichen Bekanntmachung des Beschlusses.
Mit dieser Entscheidung wurde ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Geschäftsbetriebs der Sightseeing Trains Rügen GmbH eingeleitet. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob das Unternehmen eine tragfähige Lösung zur Fortführung finden kann oder ob die endgültige Eröffnung des Insolvenzverfahrens unausweichlich wird.