Amerikas größte Banken und Konzerne können aufatmen: Die Verbraucherschutzbehörde CFPB hat überraschend mehrere Verfahren eingestellt – darunter Klagen gegen Großbanken, Hypothekenfirmen und einen umstrittenen Studienkredit-Dienstleister.
Noch vor wenigen Wochen wurde einer dieser Finanzriesen beschuldigt, Millionen Kunden um Milliarden Dollar an Zinsen betrogen zu haben. Nun gibt es keine Ermittlungen mehr – stattdessen gratuliert sich die Wirtschaft selbst zu diesem „guten Ausgang der Angelegenheit“.
Von Wachhund zum Schoßhündchen
Das plötzliche Ende der Verfahren steht im Einklang mit der neuen unternehmerfreundlichen Haltung der Regierung. Bereits in den ersten Wochen wurde deutlich, dass der Verbraucherschutz nicht mehr oberste Priorität hat – besonders, seit das frisch gegründete Ministerium für Regierungseffizienz (DOGE) die Aufsicht übernommen hat.
Während der neue CFPB-Chef noch vor dem Senat Rede und Antwort stehen musste, wurde bereits öffentlich spekuliert, wer wirklich das Sagen in der Behörde hat. Kritiker behaupten, dass die Aufsicht über Banken, Hypothekenanbieter und Kreditfirmen de facto abgeschafft wurde – oder sich nur noch auf freundliche Gespräche bei Champagner und Häppchen beschränkt.
Geschenke für die Finanzwelt
Die Entscheidung, Verfahren einzustellen, kommt in der Finanzbranche natürlich hervorragend an. Die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen stiegen prompt an, während Verbraucherverbände entsetzt reagierten.
„Die CFPB sollte Banken kontrollieren, nicht ihnen den Rücken freihalten“, kritisierte ein Sprecher einer Verbraucherschutzorganisation.
Ehemalige Mitarbeiter der Behörde warnen: Betrug, überhöhte Gebühren und intransparente Verträge könnten bald wieder zur Tagesordnung gehören, ohne dass Kunden sich auf eine starke Behörde verlassen können.
Rettung für Verbraucher? Nicht in Sicht
Es gibt zwar noch einige Senatoren, die sich für den Erhalt der Behörde starkmachen, doch ohne politische Rückendeckung droht der Verbraucherschutz zur leeren Hülle zu verkommen.
Für amerikanische Verbraucher heißt das: Wer von Banken oder Kreditfirmen über den Tisch gezogen wird, sollte sich nicht mehr an die Behörden wenden – sondern gleich an einen guten Anwalt.