1. Vermögenslage: Leichte Wertsteigerung, aber schrumpfende Liquidität
Die Bilanzsumme hat sich innerhalb eines Jahres von 10,54 Mio. EUR auf 9,13 Mio. EUR reduziert, ein Rückgang von etwa 13,3 %.
- Das Anlagevermögen ist leicht gestiegen (von 6,03 Mio. EUR auf 6,22 Mio. EUR), was auf Investitionen oder eine Neubewertung der technischen Anlagen hindeuten könnte.
- Das Umlaufvermögen hingegen ist stark gesunken, insbesondere die liquiden Mittel:
- Guthaben bei Kreditinstituten sank von 3,49 Mio. EUR auf 1,88 Mio. EUR – ein Rückgang von knapp 46 %.
- Auch die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um ca. 34 % gefallen.
Der starke Abfluss von liquiden Mitteln kann ein Hinweis darauf sein, dass entweder höhere Betriebsausgaben oder Ausschüttungen getätigt wurden.
2. Kapitalstruktur: Eigenkapital steigt, aber bleibt auf niedrigem Niveau
Positiv zu bewerten ist, dass das Eigenkapital von 639.362 EUR auf 824.149 EUR gestiegen ist, was auf eine Verbesserung der Kapitalbasis hindeutet.
- Dennoch bleibt die Eigenkapitalquote mit 9 % relativ niedrig, was bedeutet, dass das Unternehmen weiterhin stark fremdfinanziert ist.
- Der Jahresüberschuss ist drastisch gesunken, von 732.402 EUR im Vorjahr auf nur noch 184.786 EUR, was eine deutliche Einbuße in der Profitabilität bedeutet.
3. Verbindlichkeiten: Hohe Verschuldung, aber leichte Entlastung
Das Unternehmen bleibt stark verschuldet.
- Die Gesamtverbindlichkeiten betragen 7,93 Mio. EUR, was etwa 87 % der Bilanzsumme ausmacht.
- Davon sind:
- 519.800 EUR kurzfristig fällig (bis zu einem Jahr)
- 2,08 Mio. EUR mittel- bis langfristig (1 bis 5 Jahre)
- 5,15 Mio. EUR langfristig (> 5 Jahre)
Immerhin ist ein Schuldenabbau sichtbar, denn die Verbindlichkeiten lagen im Vorjahr noch bei 9,48 Mio. EUR.
Auffällig: Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind um 84 % gesunken (von 1,11 Mio. EUR auf 177.400 EUR), was auf eine interne Umstrukturierung oder Rückzahlungen an die Muttergesellschaft WEMAG AG hindeutet.
4. Ertragslage: Deutlicher Gewinneinbruch trotz stabiler Umsätze
Der Jahresüberschuss ist um 75 % gesunken, während das Eigenkapital nur leicht gestiegen ist.
- Trotz einer hohen Bilanzsumme und hoher Investitionen bleiben die erzielten Gewinne relativ gering.
- Es fällt auf, dass die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Nutzungs-, Wartungs- und Artenschutzmanagementverträgen mit 3,35 Mio. EUR sehr hoch sind, was die Rentabilität des Unternehmens stark beeinträchtigen könnte.
5. Risikobewertung für Anleger: Geringe Flexibilität durch hohe Fixkosten
Positiv:
✅ Das Unternehmen hat Schulden abgebaut.
✅ Eigenkapital ist leicht gestiegen.
✅ Die Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft WEMAG AG wurden reduziert.
Negativ/Kritisch:
⚠️ Der Jahresüberschuss ist um 75 % gesunken, was auf höhere Kosten oder geringere Einspeiseerlöse hindeutet.
⚠️ Liquidität schrumpft massiv, was zukünftige Investitionen oder Tilgungen erschwert.
⚠️ Die Eigenkapitalquote bleibt mit 9 % niedrig, was eine hohe Abhängigkeit von Fremdkapital bedeutet.
⚠️ Hohe laufende Verpflichtungen für Wartung, Nutzung und Umweltauflagen (3,35 Mio. EUR) schränken die finanzielle Flexibilität ein.
6. Fazit: Solide, aber hoch verschuldet und renditeschwach
Die Windpark Hoort 3 GmbH bleibt operativ stabil, aber die geringe Eigenkapitalquote und die sinkende Profitabilität sind aus Anlegersicht bedenklich. Das Unternehmen scheint zwar in der Lage, seine Verbindlichkeiten langsam zu reduzieren, doch der starke Rückgang des Jahresüberschusses und die schwindende Liquidität stellen Risiken dar.
📌 Anleger sollten genau beobachten:
- Wie entwickeln sich die Einspeiseerlöse in den nächsten Jahren?
- Kann das Unternehmen seine Schulden weiter abbauen, ohne die Liquidität zu gefährden?
- Werden die hohen laufenden Verpflichtungen (z. B. Wartung und Artenschutzmanagement) in den kommenden Jahren weiter ansteigen?
Bewertung: ⚖ Mäßig attraktive Anlage mit hohem Schuldenstand und sinkender Rendite.