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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Hohen Luckow Mitte GmbH & Co. KG aus Anlegersicht

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay

1. Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Windpark Hohen Luckow Mitte GmbH & Co. KG ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,03 Mio. EUR gesunken und beträgt zum 31.12.2023 noch 7,22 Mio. EUR (Vorjahr: 8,25 Mio. EUR). Die Reduzierung resultiert insbesondere aus den planmäßigen Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen, das von 5,77 Mio. EUR auf 4,93 Mio. EUR gefallen ist.

Das Umlaufvermögen ist ebenfalls rückläufig, insbesondere durch eine signifikante Reduktion der liquiden Mittel von 177.798 EUR auf 43.753 EUR. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft für Verbindlichkeitentilgungen oder Investitionen verwendet wurde.

Ein beunruhigender Aspekt ist das geringe Eigenkapital von lediglich 100.000 EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von gerade einmal 1,4 % der Bilanzsumme – ein sehr niedriger Wert, der die finanzielle Stabilität der Gesellschaft in Frage stellt.

Dem gegenüber stehen hohe Verbindlichkeiten in Höhe von 6,85 Mio. EUR, die sich im Vergleich zum Vorjahr (7,74 Mio. EUR) zwar verringert haben, aber dennoch den Großteil der Finanzierung ausmachen. Besonders kritisch ist die hohe Verschuldung gegenüber Kreditinstituten (4,70 Mio. EUR), von denen allein 942.437 EUR innerhalb eines Jahres fällig sind. Diese Kredite sind durch die Sicherungsübereignung von Windkraftanlagen sowie durch Abtretungen diverser Rechte und Erlöse abgesichert.

2. Ertragslage und Risiken

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nicht ausgewiesen, allerdings fehlt ein Bilanzgewinn, was darauf hindeutet, dass der Jahresüberschuss entweder nicht ausreichend hoch war oder direkt für Verpflichtungen verwendet wurde.

Die Gesellschaft ist stark fremdfinanziert und hat signifikante finanzielle Verpflichtungen:

  • Jährliche Pachtzahlungen von 147.068 EUR
  • Wartungsverträge mit einer jährlichen Verpflichtung von 186.600 EUR
  • Sonstige Verpflichtungen (z. B. Infrastrukturnutzungsvertrag) von 1.500 EUR jährlich

Die Kombination aus hoher Fremdfinanzierung, geringen liquiden Mitteln und festen Kosten stellt ein erhebliches Risiko dar. Sollte es zu einem Rückgang der Erträge kommen, könnte dies schnell zu finanziellen Engpässen führen.

3. Fazit und Bewertung für Anleger

Die Windpark Hohen Luckow Mitte GmbH & Co. KG befindet sich in einer angespannten finanziellen Lage. Die Eigenkapitalquote von 1,4 % ist äußerst gering und lässt nur wenig Puffer für wirtschaftliche Schwankungen. Zwar konnten Verbindlichkeiten leicht reduziert werden, doch die hohe Abhängigkeit von Fremdkapital sowie die laufenden finanziellen Verpflichtungen bergen Risiken.

Für Anleger bedeutet dies:

  • Hohe Verschuldung und niedrige Liquidität könnten zu Problemen führen, wenn die Einnahmen aus dem Windpark nicht stabil bleiben.
  • Keine Ausschüttungen oder Gewinne in der Bilanz – es bleibt unklar, ob zukünftige Erträge ausreichen, um Verbindlichkeiten zu bedienen und Ausschüttungen zu ermöglichen.
  • Erhöhte Abhängigkeit von Strompreisen – Sollten die Erträge durch fallende Einspeisevergütungen oder Marktpreise sinken, könnte dies die finanzielle Lage weiter verschärfen.

Insgesamt stellt sich der Windpark als ein hoch verschuldetes, kapitalintensives Projekt mit begrenztem finanziellen Spielraum dar. Anleger sollten die zukünftige Entwicklung der Ertragslage genau beobachten, bevor sie weiter Kapital investieren.

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