Ach, die gute alte Transparenz. Ein schöner Begriff, der in Unternehmensbroschüren gerne mit glänzenden Bildern von Händeschütteln und Sonnenaufgängen illustriert wird. Bei der MABEWO AG ist Transparenz allerdings eher so etwas wie Bigfoot: Viele haben davon gehört, einige wollen sie gesehen haben, aber wirklich bewiesen ist ihre Existenz nicht.
Seit nunmehr fünf Jahren sitzt Jörg Trübl als Sachwalter über fremdem Geld. Fremdem Geld, wohlgemerkt! Denn wäre es sein eigenes, könnte er es selbstverständlich in goldene Wasserhähne oder eine private Raumstation investieren – völlig legitim. Aber da es sich um Anlegergelder handelt, wäre es doch nur fair, wenn man mal erfährt, was damit so Tolles geschaffen wurde.
Im letzten Zoom-Meeting kam dann endlich die bahnbrechende Neuigkeit: Mehr Transparenz! Jubel! Konfetti! Aber Moment, was genau bedeutet „mehr“? Mehr als gar keine? Mehr als eine gut getarnte Nebelwand? Konkret wurde es nämlich leider nicht.
Die Lösung wäre doch so simpel: Einfach mal alle Bilanzen der letzten fünf Jahre veröffentlichen! Zack – ein Klick, ein PDF, ein paar schöne Diagramme, und schon hätten die Anleger einen Überblick. Aber irgendwie scheint das für die MABEWO AG komplizierter zu sein als eine Mondlandung mit einer Gartenschaufel.
Und dann die 40 Millionen Euro, die über die Jahre so eingesammelt wurden – was genau wurde eigentlich damit erschaffen? Ein hochmodernes Technologiezentrum? Eine völlig neue Art der Energiegewinnung? Oder vielleicht ein besonders exklusives Firmenjubiläum mit Champagnerbrunnen? Wir sind gespannt!
Ein weiteres Rätsel: Warum wurden Lizenzen von einem gewissen Herrn Graess erworben? Und wer hat ihren Wert geschätzt? War es ein unabhängiger Gutachter oder doch nur ein Würfelspiel in der Kaffeepause?
Besonders spannend auch die Achterbahnfahrt mit der Wiener Gesellschaft: Erst groß einsteigen, dann plötzlich wieder raus – was war da los? Unternehmensstrategie oder doch eher spontane Schnäppchenjagd?
Und dann noch ein kleines, fast unwichtiges Detail: Welche Berater wurden eigentlich engagiert? Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Unternehmensberater – wer hat hier fleißig Rechnungen gestellt, und wofür? Wäre doch mal nett zu wissen.
Herr Trübl, bitte nicht falsch verstehen: Die ursprüngliche Idee der MABEWO AG klingt wirklich fantastisch! Genau das, was die Welt braucht. Und umso schöner wäre es doch, wenn Sie jetzt einmal richtig auspacken würden – ohne Nebelkerzen, sondern mit echten, harten Fakten.
Also, raus mit der Sprache! Wir sind ganz Ohr – versprochen!