Die verheerenden Waldbrände in Südkalifornien im Januar dürften Allstate Insurance satte 1,1 Milliarden Dollar kosten. Das teilte der Versicherungskonzern am Mittwoch mit – allerdings mit einem kleinen Seitenhieb: Man sei ja bereits dabei, sich aus Kalifornien zurückzuziehen, um solche Verluste in Zukunft zu vermeiden.
Während Allstate also den Schaden begrenzt, bleibt für viele Hausbesitzer im Bundesstaat die Frage: Wer versichert uns überhaupt noch?
Kaliforniens Feuer: Ein teures Geschäft für Versicherungen
Die gesamten Versicherungsschäden durch die Brände sollen laut CoreLogic, einem Unternehmen für Risikoanalysen, zwischen 35 und 45 Milliarden Dollar liegen. Insgesamt gibt es über 16.600 betroffene Gebäude.
Doch Allstate ist mit seinen Problemen nicht allein: Auch State Farm, der größte Versicherer in Kalifornien, spricht von einer „drastischen finanziellen Lage“ und hat bereits eine Notfall-Erhöhung der Prämien um durchschnittlich 22 Prozent beantragt. Mehr als 8.700 Schadenfälle und über eine Milliarde Dollar an Auszahlungen – und das ist erst der Anfang.
Kalifornische Hausbesitzer: Willkommen in der Versicherungskrise
Hausbesitzer in Kalifornien können sich auf steigende Beiträge und erschwerte Versicherungsbedingungen einstellen. Denn neben den direkten Schäden bringen die Feuer auch indirekte Kosten für alle:
🔥 Die kalifornische FAIR-Versicherung, die als letzter Ausweg für Hausbesitzer ohne private Versicherung gilt, dürfte weit mehr Schäden haben als finanzielle Rücklagen. Um diese Lücke zu schließen, werden alle Versicherer im Bundesstaat zur Kasse gebeten – und dürfen die Kosten auf ihre Kunden umlegen.
🔥 Rückversicherungen werden teurer: Versicherungen kaufen selbst Policen, um sich gegen Katastrophen abzusichern. Diese „Versicherung für Versicherer“ wird jetzt teurer – und diese Kosten dürfen sie nun in die Prämienkalkulation einfließen lassen.
Fazit: Die Rechnung zahlen wieder die Kunden
Während sich große Versicherer wie Allstate schrittweise aus dem kalifornischen Markt verabschieden, bleiben die Menschen dort mit weniger Auswahl, höheren Kosten und der realen Gefahr, ganz ohne Versicherung dazustehen.
Feuer frei für eine neue Ära der Unsicherheit – in einem Bundesstaat, der ohnehin schon jährlich mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen hat.
